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1. Denkfreund - S. 206

1847 - Giessen : Heyer
206 Naturlehre. als Flämmchen entzündeter brennbarer Luft, die aus Dumpfen, Kirchhöfen, auf Schlachtfeldern, Viehangern :c. aufsteigen. Man kann künstlich eine Luftart erzeugen (Phosphorwasserstoffgas), welche sich an der gewöhnlichen Luft ganz von selbst entzündet, und vermuthet, daß sie, da dieselbe sich bei dem Faulen von Fischen und allerlei Gewürm in stehenden Gewässern, Sümpfen re. auch erzeugt, die Irrwische verursache. — Wer, anstatt auf den Weg zu sehen, seine Augen voll Angst nach dem Irrlichte richtet, kann leicht irre gehen ; liegt ihm dabei der abergläubische Schreck in den Gliedern, so meint er wohl gar, das Irrlicht fitze ihm auf dem Nacken. Feuerspeiende Berge oder Vulcane kennt man gegen 200; aber nur wenige davon befinden sich in Europa. Die bekanntesten europäischen sind : Der Vesuv unweit Neapel, der Ätna auf Sici- lien und der Hekla auf Island. Die Naturforscher betrachten die Vulcane gewissermaßen als die Schornsteine eines ungeheuren unter- irdischen Feuers. Da sie nämlich fanden, daß viele Gebirge ehemals geschmolzen gewesen sein müssen, und außerdem in tiefen Bergwerken und Brunnen bemerkten, daß die Erde um so wärmer wrrd, se tiefer man hinunter kommt (die Erdwärme nimmt nämlich je bei 80—90 Fuß Tiefe um 1 Grad Celsius zu, so daß man etwa in der Tiefe von 1 Stunde schon alles Blei geschmolzen finden würde, wenn man so tief kommen könnte); so glauben sie, die Erde sei im Inneren ganz glühend und alles daselbst geschmolzen. Sie nennen dieß das Centralfeuer. Sie glauben ferner, daß wenn auf dem Meere durch Spalten in der Erde Wasser zu diesem Centralfeuer käme (die Vulcane liegen meistens nicht sehr weit von Meere), die dadurch entstehenden Dämpfe oder auch die Dämpfe des Central- feuers selbst sich mit entsetzlicher Gewalt durch die Vulcane oder sonst wo einen Ausweg suchen, dabei von der geschmolzenen Masse (Lava) vor sich hertreiben und dieselbe durch die Öffnungen der Vulcane ausstoßen. Wo sie durchbrechen, bildet sich eine trichterförmige Oeffnung (ein sogenannter Krater); ein schwarzer Rauchqualm, mit Asche ver- mengt , steigt empor und verfinstert die Luft, während sich in dem Berge gleichsam alle Eingeweide mit Donner bewegen. Dann bricht gewöhnlich die Flamme los und wirft oft mächtige Stücke Felsen und Bimsstein so hoch in die Luft, daß sie Meilen weit umher fah- ren. Zuletzt folgt ein Strom glühender Lava, welche mehr oder we- niger den Schlacken aus Schmelzhütten und Schmiedeeffen gleicht, ganze Städte und Felder verheert und zuweilen mehrere Ellen hoch daher strömt. Bloß die Asche des Vesuv hat schon ganze Städte verheert; z. B. 70 Jahre nach Christi Geburt die Städte Hercula- num und Pompeji, deren verschütteten Überresten man heute noch nachgräbt. — Einige der neuesten und furchtbarsten Ausbrüche des Vesuv ereigneten sich 1760,' 1794, 1798, 1822 und 1839.
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