1847 -
Giessen
: Heyer
- Autor: Varentin, Schlez, Johann Ferdinand, Cannabich, Johann Günther Friedrich, Sackreuter, Carl Ludwig, Dieffenbach, Ernst
- Auflagennummer (WdK): 18
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Evangelische Schule
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
Nordamerica.
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Iii. Die Binnenländer der freien Indianer *)
(Jagdgebiet der britischen Hudsonsbai-Gesellschaft) er-
strecken sich auf der einen Seite von dem Eismeere bis zu den ver-
einigten Staaten von Nordamerica und auf der andern von Neu-
Wales bis zu den Ländern an der Nordwestküste, sind etwa 60,000
□ M. groß und von Eskimo's und Indianern bewohnt (welche hier
in völliger Unabhängigkeit leben), werden aber von den Briten zu
ihren Besitzungen gerechnet, die auch hier mehrere Niederlassungen
haben, vorzüglich des wichtigen Pelzhandels wegen, welchen d^e Hud-
sonsbai-Gesellschaft hier betreibt, und sind im nördlichen Theile kalt
und unfruchtbar, im südlichen aber schon milder und productenreicher.
Viele zum Theil große Seen, z. B. der Sclaven-, Bären-, Wi-
nipeg-See, breiten sich hier aus, und der Kupferminen- und
Makenziefluß, so wie die erst kürzlich entdeckten Hoodsfluß und
Thluitscho ergießen sich in das Eismeer; auch ziehen sich die nörd-
lichsten Zweige des Felsengebirges (welches man als die nördlichste
Fortsetzung der Eordilleras de los Andes ansehen kann) hindurch und
endigen am Eismeere.
Iv. Die Nordweftknsten-Länd er, westlich von dem Jagd-
gebiete der britischen Hudsonsbai-Gesellschaft, erstrecken sich vom Eismeere
und der Behringsstraße längs dem großen Ocean bis zu dem Gebiete der
V. St. von Nordamerica, haben an ihrer Küste eine Menge Inseln,
werden von dem Felsengebirge durchzogen, sind von Eskimo's und
Indianern bewohnt, welche vom Fischfänge und von der Jagd leben,
und gehören theils den Russen, theils den Briten. Die russischen
Besitzungen machen den nördlichen Theil aus und sind größtenteils
sehr kalt und unfruchtbar; die britischen Besitzungen nehmen den süd-
lichen Theil ein, haben ein milderes Klima und einen größern Pro-
ductenreichthum. Sowohl die Russen, als die Briten, haben in ihren
Antheilen Niederlassungen.
V. Das eigentliche britische Nordamerica, mit einer
ordentlichen Gouvernements-Verfassung, 16,000 ss) M. mit 2 Mill.
E., gränzt nördlich an die Hudsonsbai-Länder, östlich an den
atlantischen Ocean, südlich an die V. St. von Nordamerica und
westlich an das Binnenland der freien Indianer, ist theils bergig,
theils eben, und enthält viele Seen, worunter der Obere-, Huron-,
Eric- und Ontario-See, von welchen die Südseite zum Gebiete
der V. St. von Nordamerica gehört. Der Hauptfluß ist der mit
einer breiten Mündung in den atlantischen Ocean sich ergießende St.
Lorenzftrom, eigentlich der große Abfluß der genannten Seen, wel-
cher unter dem Namen Niagara auf seinem Laufe aus dem Erie-
See in den Ontario-See den berühmten Wasserfall macht, indem er
*) Ali vom Meere gar nicht bespültes Land wird Binnenland genannt
Welche Städte helßen also Binnenstädte?