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1. Denkfreund - S. 445

1847 - Giessen : Heyer
Römer. 445 das Christenthum an und erhob es zur herrschenden Religion, ließ sich jedoch selbst erst kurz vor seinem Tode taufen [337]. Einer seiner Nachfolger, Julian, fiel wieder vom Christenthum ab. — Theodosius wurde 378 Kaiser, aber erst 394 alleiniger Beherrscher des ganzen römischen Reiches, welches unter ihm zum letztenmale vereinigt war. Ehe wir nun die Macht der Römer, zuerst in ihrem eigentlichen Stammlande, verfallen sehen, laßt uns ihr Reich zuvor noch einmal in seiner Größe betrachten. Es erstreckte sich vom atlantischen Meere im Westen bis gegen den caspischen See und bis zum Euphrat im Osten, vom Rheine, von der Donau und dem schwarzen Meere im Norden bis zur africanischen Wüste im Süden. In seinem Umfange lagen: Italien und alle Inseln des Mittelmeeres, die pyrenäische Halbinsel, Frankreich, England und der südliche Theil von Schott- land, Belgien, Deutschland bis zum Rheine und bis zur Donau, die Schweiz, Ungarn bis zur Donau, die ganze europäische Türkei mit Griechenland, — Asien bis gegen den caspischen See und bis zum Euphrat, — Ägypten, die jetzigen Raubstaaten nebst Fez und Marocco. An seiner Ostgränze hatte dieses große Reich gefährliche Feinde, welche nie ganz von ihm waren bezwungen worden, die Parther und später die Neuperser. Eben so verhielt es sich an der Nord- gränze mit den deutschen oder germanischen Völkern. Namentlich waren hier die Franken, früher am Mittel-, späterhin am Nieder- rhein, die Alamannen, zwischen dem Oberrhein, dem Main und der obern Donau, und endlich die Gothen schlimme Nachbarn für die Römer. Das Reich der letzteren stieß an der untern Donau und am schwarzen Meere an das römische Gebiet. Dieses war also von Osten und von Norden her stets bedroht; des Andranges der Deutschen besonders konnten sich die bisherigen Herren der Welt oft kaum erwehren. Damit nun der Schutz sich vervielfältige und den bedrohten Punc- ten stets nahe sei, übernahmen häufig mehrere Regenten zugleich die Verwaltung des großen Gebietes. Aus demselben Grunde wurde das Reich auch nach dem Tode des Theodosius [395] unter seine beiden Söhne getheilt, wie er verfügt hatte. Arcadiuö, der ältere, erhielt den Osten ungefähr bis zum 37 Gr. östl. Länge *) mit Constantinopel; Honorius, der jüngere, bekam den Westen mit Rom. Dieses Westreich bestand darauf nur noch kurze Zeit [bis 476]» *) Ostwärts von dieser Linie lag das morgenländische Kaiserthum, nach der.hauptstadt Byzanz (Constantinopel) auch das byzantinische Rerch oft auch das griechische Kaiserthum genannt; westwärts von derselben lagen die Länder des abendländischen Kaisertums oder des römischen Westreiches.
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