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1. Denkfreund - S. 492

1847 - Giessen : Heyer
492 Geschichte der neuen Zeit.' mit Napoleon an der Spitze unter dem Namen des Rheinbundes an deren Stelle gesetzt. Der deutsche Kaiser, Franz Ii., welcher sich 1804 zum Erbkaiser von Oesterreich erklärt hatte (als solcher Franz I.), legte nun natürlich die deutsche Kaiserwürde ganz nie- der. — Im Herbste darauf rückten die Preußen gegen Napoleon nach Sachsen vor; die Schlacht bei I?na f14. Oct. 1806] öffnete ihm den Weg nach Berlin , wo er 14 Tage darauf einzog. Unter- dessen rückten die mit Preußen verbündeten Russen heran. Der Kampf mit diesen dauerte bis 1807, worauf der Friede zu Tilsit zu Stande kam. Durch diesen verlor Preußen sein halbes Gebiet. Aus seinen Provinzen auf der linken Seite der Elbe und aus den weggenom- menen Ländern des Herzogs von Braunschweig und des Kurfürsten von Hessen bildete Napoleon das Königreich Westphalen mit der Hauptstadt Cassel, welches sein jüngster Bruder, Hieronymus, be- kam. Der zugleich zum König erhobene Kurfürst von Sachsen er- hielt das neu gegründete Herzogthum Warschau. Um England, dem er nicht beikommcn konnte, zu schaden, verord- nete Napoleon zu Berlin im I. 1806 eine "allgemeine Sperre des Festlandes gegen dasselbe. Die pyrenaische Halbinsel stand indessen noch nicht unter seinem Einflüsse und hinderte ihn also an der vollständigen Einführung der Sperre. Auf dieses Land war daher nun sein Augenmerk gerichtet. Im I. 1807 zog deshalb ein franz. Heer in Lissabon ein, von wo sich die Königsfamilie nach Brasilien flüchtete. Auch das span. Regentenhaus wußte er im folgenden I. vom Throne zu verdrängen, auf den er seinen Bruder Joseph von Neapel berief, welches letztere sein Schwager Mü- rat erhielt. Die spanische Nation erhob sich jedoch gegen ihre Un- terdrücker, was nun auch die Portugiesen unter Bejhllfe der Eng- länder thaten. Napoleon sah sich daher dort in seiner Siegesbahn gehemmt und hat die Halbinsel nie ganz bezwingen können. Oesterreich griff im Frühlinge 1809 noch einmal zu den Waffen. Napoleon eilte aber aus Spanien herbei und drang nach mehre- ren Siegen im südl. Deutschlande rasch in die Länder desselben ein. Seinen großen Verlust in der Schlacht bei Aspern machte er durch den Sieg bei Wagram wieder gut. Durch den Friedensschluß zu Wien verlor der Kaiser Franz abermals etwa Hz seiner Besitzungen. Die treuen Tyroler hatten durch ihren Aufstand den Zweck, wieder mit Oesterreich vereinigt zu werden, nicht erreicht. — In demselben Jahre hob Napoleon die weltliche Macht des Papstes vollends auf und unterwarf dessen Gebiet seiner Herrschaft. — Bald darauf trennte er sich von seiner ersten Gemahlin Iosephine und vermählte sich mit Marie Louise, einer Tochter des österr. Kaisers, der Mutter des wieder verstorbenen jungen Napoleon. Dadurch, so wie durch die Berufung des franz. Marschalls Bernadotte zur Thronfolge in Schweden, schien Napoleons Herrschaft von neuem befestigt zu sein. Doch gerade seit jener Zeit nahm sein Schicksal eine an-
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