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1. Das Vaterland - S. 10

1856 - Darmstadt : Diehl
10 stammt und zuverlässig wahr ist, sind cs aber ein Hund und eine Katze zusammen, welche zur Entdeckung eines Mordes führten. Ein Arzt in einer französischen Stadt wurde von dem Richter benachrichtigt, es sei an einer Frau in einem näher bezeichneten Hause ein Mord begangen worden, und beauftragt die Leiche zu untersuchen, une Dies bei jedem Ermordeten geschehen muß. Der Bericht dieses Arztes lautet nun wie folgt. Ich ging in das bezeichnete Haus und fand in einem kleinen Gemache den blutigen Leichnam einer Frau auf der Erde. Ein Wind- spiel, das zu ihren Füßen lag,,leckte sie von Zeit zu Zeit und heulte. Bei unserer Erscheinung stand es auf, bellte nicht, lief auf uns zu und kehrte zu seiner Gebieterin zurück. Sein eingezogenes Haupt, sein langsamer Gang, alle seine Züge drückten die tiefste Trauer auö. Aber mehr noch zog eine große, weiße Katze meine Aufmerksamkeit auf sich. Sie war wahrscheinlich im Augenblicke der Ermordung auf einen Schrank in dem Hintergründe des Zimmers gesprungen. Unbe- weglich auf dieser Stelle heftete sie ihren Blick auf den Leichnam; ihre Stellung, ihre Blicke bezeichneten ihr Entsetzen. Nach einer kurzen Un- tersuchung entfernte ich mich und versprach dem Richter am anderen Morgen um 10 Uhr mit noch einem Arzte tvieder zu kommen und die Leiche in Gegenwart der wahrscheinlichen Mörder zu öffnen. Ich kam. Der erste Gegenstand, der die Blicke meines Kollegen auf sich zog, war die nämliche Katze. Sie befand sich auf dem nämlichen Platze, in der nämlichen Stellung und ihre Blicke hatten einen Grad von Wildheit erreicht, der uns befürchten ließ, sie wäre wüthend. Darauf erschienen die Justizbeamten und die Wache. Der Tu- mult der Umstehenden, das Geräusch der Waffen, Nichts konnte die Aufmerksamkeit der Katze und ihre wilde, drohende Stellung stören oder verändern. Ich war eben im Begriff, die unglückliche Frau zu öffnen, als man die angeklagten Mörder hereinführte. Kaum hatte die Katze sie erblickt, so wurden ihre Augen noch wilder und sprühten Feuer, ihre Haare sträubten sich in die Höhe, sie sprang mitten in das Zimmer, hielt einen Augenblick stille und legte sich dann unter das Bett zu dem treuen Hunde. Diese stummen, aber furchtbaren Zeugen entgingen den Schuldigen nicht; vielleicht ließ sich die Stimme des Gewissens in diesem Augenblicke hören. Sie längneten zwar, aber gewiß ist eö, daß ihre Züge sich veränderten, und ihre wilde Unverschämtheit wurde weit stärker als während der ganzen Unter- suchung erschüttert. Nach späteren Nachrichten gestanden sie wirklich ihr Verbrechen ein und erlitten die verdiente Strafe. 7. Bestrafte Thierqualerei. Ein Bauer in Thüringen, der im Rufe der Rohheit stand, traf eines Morgens seinen kräftigen Kater über dem Milchnapfe. Statt den Dieb.mit einigen Schlägen zu bestrafen, steckt er den Kater in die Röhren eines glühend heißen Ofens, die er darauf verschließt. Das unglückliche Thier gab bald durch ein entsetzliches Heulen und Kratzen feine Schmerzen kund, und als nach einer Viertelstunde der hartherzige
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