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1. Das Vaterland - S. 17

1856 - Darmstadt : Diehl
17 Landmann. Denn da die Schafe nur eine kurze Lebensdauer von etwa 10 — 12 Jahren haben, so muß man natürlich jährlich viele schlachten, wenn sie nicht eines natürlichen Todes sterben sollen. Auch wird ja das Fleisch der fetten Hammel hinreichend geschätzt, um sic immer in gutem Preise zu erhalten. Dazu kommt, daß die Haut ein brauchbares Leder gibt und die Knochen zu Leim und die Därme zu Saiten benutzt werden. Die Widder haben bei uns stark gekrümmte Hörner, womit sie tüchtige, jedoch unschädliche Stöße versetzen können; in anderen Ländern gibt es aber auch Schafe mit größeren, sogar mit 4 Hörnern. In den sehr heißen Ländern hört die Wolle der Schafe auf kraus zu sein, dagegen haben die Schafe in einem Theile von Asien ungeheuer große, fette Schwänze, dergestalt, daß man ihnen bisweilen ein kleines Wä- gelchen anbindet, worauf sie ihren eigenen Fettschwanz fortziehen. 13. Das Kaninchen. Hochgeehrtester Herr Verwalter! Ew. Wohlgeboren wollen die Freiheit eines Ihnen nur wenig bekannten Knaben entschuldigen, wenn er Sie mit einem Schreiben behelligt. Allein Ihre Freundlichkeit, als ich vor einiger Zeit Ihren Hof besuchte, und das Zureden meines Vaters gibt mir Muth, meine Bitte vorzubringen. Hätte ich gerade Ferien, so würde ich vorgezogen haben, Sie mündlich darum anzureden; da ich aber jetzt an die Schule gefesselt bin, so muß ich den schriftlichen Weg einschlagen. Freilich muß ich nun auch Sie um eine Antwort bitten, obschon ich mich über- zeugt habe, wie kostbar Ihnen Ihre Zeit ist. Die Sache betrifft nämlich die Kaninchen, welche sie bei meiner nenlichen Anwesenheit die Güte hatten mir zu zeigen, und welche mir so viel Vergnügen machten, daß sie mir seitdem nicht aus dem Sinne gekommen sind. Mein gütiger Vater hat nun meinen Wünschen nach- gegeben und mir zu meinem Geburtstage drei solcher niedlichen Thier- chen zum Geschenke gemacht und die Erlaubniß ertheilt, dieselben in unserem Viehstalle zu unterhalten. Dabei hat er aber die Bedingung gemacht, daß ich es nicht treiben soll, wie so mancher Knabe, welcher sich zwar im Anfang mit allem Eifer seinen zahmen Thieren widmet, hernach sie aber vernachlässigt. Auch, sagte der Vater, müsse ich Ord- nung in der Behandlung der Thiere lernen und alle Regeln beobach- ten, welche in guten Ökonomien befolgt würden. Dazu habe ich nun allerdings guten Willen, aber leider gar zu wenig Kenntnisse. Und dies ist der Punkt, weßhalb ich mich an Ew. Wohlgeboren zu wenden erdreiste. Vielleicht dürften die Aufschlüsse über meine Fragen allzu weitläufig werden. Dann aber könnten Sie mir doch wohl ein Buch angeben, worin ich fände, Was ich suche. In der Hoffnung, daß Ew. Wohlgeboren mir meine Freiheit nicht verübeln, vielmehr meine Bitte geneigtest erfüllen werden, bin ich Ew. Wohlgeboren Hornthal den 21. Juni 1846. ergebenster Diener- Karl Mals.
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