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1. Das Vaterland - S. 209

1856 - Darmstadt : Diehl
209 Todtenblässe seine Wangen; die halbgebrochenen Augen deuteten auf die Nähe des Todes. Noch einmal zwang sich der Held zum Sprechen; er fragte nach einem seiner Offiziere. Seine letzte Bitte um Wasser konnte nicht erfüllt werden. Also ^verschied Friedrich Wilhelm am 16. Juni 1815. Am 18. wurde der große Sieg bei Waterloo er- fochten, den er vorbereitet, aber nicht gesehen hatte. Die verbündeten englischen und preußischen Heere waren nach dem Siege bei Waterloo nochmals in Paris eingezogen. Überall feierte man das Siegesfest, — aber in Braunschweig mit Wehmuth. Die Leiche des Helden wurde in die Stadt gebracht, um in der Gruft bei seinen Ahnen beigesetzt zu werden. Sie kam um Mitternacht an; die Bürger gingen ihr schaarenweise entgegen. Sie gönnten den Pferden nicht die Ehre, den theuren Leichnam in die Stadt zu ziehen, sondern sie zogen ihn selbst. Kein Auge war ohne Thränen, keine Brust ohne Seufzer. Das Andenken des Fürsten, der als Opfer für Deutschlands Frei- heit gefallen ist, sei unter uns in Ehren! 33. Die Fürstenthürner Lippe. Diese weder an Größe, noch au Bevölkerung bedeutenden Fürsten- thümer enthalten gleichwohl manches Merkwürdige, welches der Jugend nicht unbekannt bleiben darf. Hier in dem Gebirge, das noch heute der Teutoburger Wald heißt, wurden vor fast 1900 Jahren die Römer, welche, nachdem sie die halbe Welt unterworfen hatten, auch Deutschland unterwerfen wollten, von den Deutschen besiegt. Der Held, welcher unsere Vorfahren in diesem siegreichen Kampfe anführte und Deutsch- lands Freiheil rettete, war Hermann von dem Stamme der Cherusker oder, wie ihn die Römer nennen, Arminius. Allerdings hat man zu allen Zeiten seinen Namen geehrt, aber ein sichtliches Denkmal ihm zu stiften, hat sich unsere Zeit vorbehalten. Aus dem Teutberge bei Det- mold, einem Gipfel, welcher die herrlichste Aussicht gewährt, und von wo man jedenfalls das nicht ganz genau bekannte Schlachtfeld der soge- uannten Hermannsschlacht überschaut, ist eine gewaltige Säule errichtet, welche mit den Nebensäulen einen Tempel darstellt. Oben auf derselben steht die haushohe Bildsäule Herrmann's mit emporgehobenem Schwerde, während er mit dem einen Fuße den römischen Adler zu Boden tritt. Die Höhe des ganzen Werkes beträgt 150 Fuß, so daß es also aus weiter Ferne gesehen werden kann. Schade, daß die Beiträge zu diesem deutschen Denkmale so sparsam eingelaufen sind, daß die gänzliche Vol- lendung noch aufgeschoben werden mußte. 34. Das Fürftenthum Waldeck. Man pflegte sonst auf die Frage, welches das höchste Land in Deutschland sey? zu antworten: Waldeck. Dies ist freilich nicht so ganz wahr, beweft't aber doch, daß das voll einigen Nebenflüssen der Weser durchflossene Land eine hohe, gebirgige Lage haben müsse. Auch läßt sich von dem eigentlichen Fürstenthume, welches viel Wald und nur mäßig fruchtbaren Boden besitzt, nicht viel Merkwürdiges erzählen. Aber etwas nördlich nach der Weser zu liegt das zu Waldeck gehörige Bad 14
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