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1. Lesebuch für evangelisch-lutherische Schulen - S. 67

1857 - Waldenburg : Selbstverl. G. Leo
am dritten Tage auferstanden von den Todten, 67 Herr, der war ein guter, frommer Mann. Der hatte nicht gew illig et in ihren Handel, der war von Ari- m a t h i a, d e r S t a d t d e r I n d e n; der auch auf d a s N e i ch Gottes wartete. Der ging zu Pilatus und bat um den Leib Jesu, und nahm ihn ab und wickelte ihn in Leinwand und legte ihn in ein neu gehauen Grab, w orinn en Niemand je gelegen war. Xi nb es war Nüst- tag, und der Sabbath brach au. Cv. Luc. Cap. 23. Die Erscheinung des Auferstandenen. Traurig gingen jene Beiden Ueber Feld nach Emmaus, Redend von des Meisters Scheiden, Unter manchem Thränenguk; Oftmals hemmten sie die Schritte, Da gesellte sich der dritte Wandrer, Jesus, ihnen bei, Und ihn saunten nicht die Zwei. Welchem Gram, de^ lang' euch nagte, Welchem Unfall sinnt ihr nach's Was betrübt euch? Also fragte Jesus, und der Jünger sprach: Was in diesen Tagen eben Dort sich in der Stadt begeben, Fremdling wär' es dir allein Fremd ? Und was ? fällt Jesus ein. Sie erzählten's ihm. Gr schweiget. Endlich ruft er aus, und spricht: Was die Schrift von Christo zeuget, Glaubt ihr, träges Herzens, nicht? Thoren! also mußt' er leiden. Stehn vor dem Gericht der Heiden, Gehn, verschmäht, die Tvdcobahn, Eh' er stieg zu Gott hinan! Und so fuhr er fort zu deuten, Wie an ihm erfüllet ward, Was den Sehern alter Zeiten Gottes Geist geoffenbart. Jetzt, da sie dem Flecken nahte», Wollt' er fürder gehn; da baten Ihn die Zwei: kehr' mit uns ein, Nacht wird's. Und er ging hinein. Als er hier im engen Kreise Beim gedeckten Tische saß, Und das Brod, nach seiner Weise, Brach und dankte; da geschah's, Daß ihn jene Beid' erkannten. O, wie bebten, wie entbrannten Ihre Herzen! aber schon War er ihrem Blick entfloh». Suchend, ohne Spur zu finden, Eilten sie, ihr hohes Glück Den Genossen zu verkünden, Nach Jerusalem zurück. Die sie hier versammelt fanden, Riefen froh: Er ist erstanden! Und die Heimgekehrte» schrie'n: Ja, er lebt, nur sahen ihn! Sieh! mit sanftbewegtem Schritte, Leibhaft, keinem Schatten gleich, Tritt er selbst in ihre Mitte, Friede! spricht er, sei mit euch!»— Doch woher dieß seltne Meinen? Warum schrecktench mein Erscheinen? Nicht ein Geist ist's; nahet, seht, Fühlt; ich bins, der vor euch steht! Ach! nie hat ein Herz empfunden, Was der Zeugen Herz empfand. Als beim Anblick seiner Wunden, Auch der letzte Zweifel schwand. Heimlich lief die frohe Kunde Schnell umher von Mund' zu Munde; Der, als diese Jesum sah'n, Fern war, Thomas hielt's fürwahn. Bis bei fest verschlossnen Thüren Ihm der Herr sich selber wies, Ihn beschauen ihn berühren Seine Wundenmale hieß. Weinend sank der Zweifler nieder: „Herr, mein Gott!" — „Nun glaubst du wieder, Thomas! selig ist und bleibt, Wer nicht sieht, und dennoch glaubt?!" —
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