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1. Lesebuch für evangelisch-lutherische Schulen - S. 114

1857 - Waldenburg : Selbstverl. G. Leo
114 vergeben unsern Schuldiger«. Führe uns Diese Worte machten einen tiefen Eindruck auf das Herz jenes vornehmen Mannes. Mit Thränen siel er zu den Füßen des Jo- hannes und versöhnte sich von ganzem Herzen mit seinen Feinden. Das Kreuz Christi lehret Vergebung. Ludwig Xff. hatte, ehe er König von Frankreich wurde, sehr viele Feinde, welche ihm immer entgegen waren. Als er den Thron bestiegen hatte, ließ er ein Verzeichniß derselben fertigen und be- zeichnete jeden Namen mit einem schwarzen Kreuz. Das vernah- men jene Feinde, geriethen in große Furcht und flohen. Als Ludwig dieß hörte, ließ er sie mit Versicherung seiner Gnade zurückrufen und versicherte, er habe das Kreuz zu ihren Namen geschrieben, um sich dabei stets an das Kreuz Christi zu erinnern, von wel- chem herab derselbe gesprochen habe: „Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie thun." Führe uns nicht in Versuchung. Wer in aller Welt sollte glauben, daß die Hölle zuweilen in einer Tabakspfeife glimmte, und daß der Teufel sich in ein Pfei- fenrohr verkröche? Und doch, liebe Kinder, ist dem so! Hört zu, ich will euch eine Geschichte erzählen: Es war zu Johanni J&15. Die Maien grünten und die Vögel sangen lustig in den Bäumen: da begegnete dem Andreas aus Umpferstedt, der eben in die Sonutagöschule gehen wollte, ein anderer Lehrbursch aus der Stadt, und fragte denselben: „wo er hingedächte?" Andreas gab ihm zur Antwort: „In die Sonn- tagsschule!" „Was lernt ihr da?" „Schreiben, Rechnen; beson- ders aber Bibel und Gesangbuch." „Das hört man ja in der Kirche genug!" „Dafür geh' ich lieber in die Schenke!" „Rauchst du Tabak?" „Ich rauchte gern, aber ich habe keinen!" „Und auch wohl keine Pfeife?" Ich besitze deren zwei. „Da, nimm eine davon und stopfe sie dir!" Sie waren indeß eine Strecke weiter und schon vor das Thor gekommen. „Ich dächte, du ließest heute Sonntagsschule Sonntagsschule" sein, sprach der Versucher, und gingst mit mir nach Lützendorf." Andreas war noch eine Weile unentschlossen. Wie der Versucher dies merkte, nahm er Feuer, gab dem armen Schusterjungen ein Stück brennenden Schwammes damit er seine Pfeife ebenfalls anstecken konnte. Andreas roch den Portvrieo und zog den lieblichen Geruch recht begierig, mit beiden Nasenlöchern, in sich. „Das ist ein herrlicher Tabak! Wo bekömmst du den her?" befragte ihn Andreas. „Ja sieh; so oft ich ein Paar Schuhe forttrage, die 16 Gr. kosten: so lasse ich
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