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1. Lesebuch für evangelisch-lutherische Schulen - S. 229

1857 - Waldenburg : Selbstverl. G. Leo
Die Aegyptier. 229 Nur unter einem Volke erhielt sich durch Gottes Fürsorge die Erkenntniß des wahren Gottes, der nicht wohnt in Tempeln von Menschenhänden gemacht. Dieses Volk war das Volk Juda, das Volk des Eigenthums, die heilige Scherbe, in welche gepflanzt werden sollte das Reich unseres Herrn Jesu Christi. Gott hat seine Wege Mosi wissen lassen, den Kindern Israel sein Thun. Aegyptier. Die Greuel des Götzendienstes sehen wir selbst an ganz ge- bildeten Völkern der alten Zeit, z. B. au den Aegyptiern. Wir wissen aus der heiligen Schrift, daß die Israeliten, als Moses auf dem Berge Sinai verzog, sich ein goldenes Kalb gemacht hatten Diese Art des Götzendienstes hatten sie in Aegypten gelernt, wo einem Stier, dem Apis, göttliche Verehrung erwiesen wurde. Eben so beteten die Aegyptier die Pharaonsmaus, das Crocodil und andere Thiere an. Den herrlichen Schöpfer hatten die Menschen verloren und vergessen, so mußten sie vor der armseligen Ereatnr ihre Kniee beugen; den Vater des Nichts hatten sie ver- lassen, so wandelten sie in der Finsterniß! Uebrigens waren die Aegyptier ein gebildeteövolk. Es ist schon aus der heiligen Schrift bekannt, daß sie große Baue aufführten, und einzelne dieser Bane sind selbst bi« auf unsere Zeiten geblieben. Die Pyramiden z. B. werden noch von Allen bewundert, welche heute nach Mittelägypten kommen. Sie wurden ungefähr vor 3000 Jahren erbaut. Man denke sich eine große, viereckige, gleich lange und breite Grundfläche von solcher Größe, daß eine mittel- mäßige Stadt darauf Platz haben würde. Diese Grundfläche wurde ganz mit großen Steinblöcken belegt. Ans diesen baute man immer höher, doch so, daß jede neue Schicht um einen Stein weiter eingerückt wurde. So erhob sich der Ban zu der Höhe eines Thurmes; ja, die eine Pyramide ist 447 Fuß hoch und übertrifft daher fast alle unsere Thürme. An dieser Pyramide sollen 100,000 Menschen 20 Jahre lang gebaut haben. Vielleicht, daß die Pyramiden zu Grabmälern der Könige dienten. Wer einmal die Rathsbibliothek zu Leipzig besucht, dem wird gewiß auch die ägyptische Mumie gezeigt werden. Unter Mumien versteht man versteinerte menschliche Körper. Die Aegyptier ver- standen nämlich die Kunst, die Leichname so einzubalsamiren, daß sie zu Stein wurden. Diese Sitte hatte auch in dem Aber- glauben dieses Volkes ihren Grund. Die Aegyptier glaubten nämlich, daß die Seele des Menschen nach seinem Tode durch verschiedene Körper endlich in den menschlichen Körper, den sie
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