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1. Lesebuch für evangelisch-lutherische Schulen - S. 230

1857 - Waldenburg : Selbstverl. G. Leo
230 Die Phönicier. früher bewohnt, zurückkehre. Damit sie nun diesen Körper wie- derfände, so sorgten sie für die möglichst unversehrte Aufbewahrung desselben. Wie viel besser sind wir Christen daran, die wir wissen, daß Christus, der Ueberwinder des Todes, unsern nichtigen Leib, auch wenn er im Meere untergegangen oder von Würmern ge- fressen wäre, verklären wird, daß er gleich werde seinem verklär- ten Leibe. Bevor nun aber eine Leiche beigesetzt wurde, wurde ein Todten- gericht gehalten, um zu erfahren, ob der Verstorbene auch ein ehrenvolles Begräbniß verdiene. Nun ist's wohl möglich, daß Mancher sich bei Lebzeiten vor auffallend bösen Handlungen hütete, damit er nach seinem Tode wenigstens ein ehrliches Begräbniß bekam; aber zu einem heiligen Leben treibt nicht der Gedanke an ein bloß menschliches Gericht, wohl aber der Glaube an das Gericht Gottes, und diesen Glauben haben wir Christen. „Es ist dem Menschen gesetzt, einmal zu sterben, hernach aber das Gericht!" Es ist auch noch die Schrift der Aegyptier zu erwähnen. Die Aegyptier schrieben frühzeitig, aber sic schrieben nicht in Buch- staben, sondern in Bilder», und diese Bilder mußten Wörter aus- • drücken. Eine Schlange, die sich in den Schwanz beißt, bedeutete die Ewigkeit, ein Auge die Vorsehung u. s. w. Wer einmal den Gottesacker zu Leipzig besucht, der kann solche Bilderschxift auf dem Grabmale des Profeffor S p o h n sehen, eines Mannes, welcher sich um Erklärung der Hieroglyphen — so heißt jene Bilderschrift — große Verdienste erworben hat. Die Könige der Aegyptier hießen Pharaonen. Ihre Namen sind ungewiß. Alle Bürger hatten ihr angewiesenes Gewerbe, aus welchem weder sie, noch ihre Kinder jemals heraustreten durften. Wessen Vater also ein Handwerker war, der mußte noth- wendig dasselbe Handwerk erlernen, und wenn er noch so wenig Lust dazu hatte. Mehr als die Hälfte der Einwohner lebte in der drückendsten Selaverei und mußte glauben und thun, was die Priester befahlen. Phönieien. Als einst Christus das Wehe aussprach über das Geschlecht seiner Zeit, gedachte er auch der Städte Tyrus und Sidon. „Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, sprach er, es wird Tyrus und Sidon an jenem Tage erträglicher gehen, denn euch." Auch wird im Evangelio Matth. Cap. Xv. V. 22 eine Sidonierin erwähnt, welche Christum um Errettung für ihre kranke Tochter bat, und von ihm, weil sie Glauben hatte, das Lob vernahm: „O Weib,
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