Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lesebuch für evangelisch-lutherische Schulen - S. 320

1857 - Waldenburg : Selbstverl. G. Leo
320 Johann Georg 1. knieete der fromme Gustav Adolf vor seinem Heere nieder, und mit ihm zugleich sanken alle schwedischen Krieger auf ihre Kniee und sangen die Lieder: „Ein’ feste Burg ist unser Gottl“ und „Es woll’ uns Gott gnädig sein!“ Mit dem Feld- geschrei: „Gott mit uns!“ brachen sie hieraus, zu hohem, heiligen Muth durch ihren König entflammt, gegen die Feinde los. Schon hatte der König den gegenüberstehenden Feind in Unordnung gebracht, als ihm durch einen Schuss plötzlich der linke Arm zerschmettert ward. Bald darauf erhielt er einen zweiten Schuss in den Bücken, der ihn durchdrang und seinem frommen Leben ein Ende machte. Als die Schweden den Tod ihres Königs erfuhren, drangen sie wüthender noch als vorher auf die Feinde ein und errangen auch diessmal «len Sieg. Jnach Gustav Adolphs Tode setzten seine Feldherren, na- mentlich Bernhard von Weimar und späterhin Tersten- son, den Krieg in Verbindung mit Frankreich so glücklich fort, dass cs endlich nur Schweden und Franzosen waren, welche die Bedingungen des Friedens vorschrieben. Im Jahre 1648 (den 6. August) erst ertönte der Friedensruf, welcher, heiss ersehnt von Tausenden, die Völker bessere Zeiten hollen liess und den Evangelischen aufs Neue gleiche Beeilte mit den Katholiken verlieh. Johann Georg I. Dieser Kurfürst war im Jahre 1585 geboren. Schon im Jahre 16t! kam er, da sein Bruder Christian Ii. keine Leibeoerben hinterließ, zur Ne- gierung, welche er 45 Jahre hindurch Gott zur Ehre und dem Lande zum Segen geführt hat. Die Regierungsjahre dieses Fürsten waren aber rechte Jahre der Prüfung wie für ihn selbst, so für sein Land. Denn in seine Negierungsjahre siel ja der namentlich für Sachsen so verhängnißvvlle dreißigjährige Krieg, und es gehörte gewiß ein mannhafter Regent dazu, um in jener Zeit ven gänzlichen Ruin des Landes zu verhüten und den armen Unterthanen bald wieder aufzuhelfen, und ein solcher war Johann Georg I. fürwahr! Mau bat in späterer Zeit das Verfahren dieses Für- sten in jenen Jahren des Kriegs vielfach getadelt und gemeint, er hätte Manches ganz anders machen können^ aber erstlich ist das sehr bald gesagt, aber in einer solchen Zeit war guter Rath oft theuer. Sodann dürfen wir nicht vergessen, daß sich Johann Georg stets zwei verschiedene Pflichte» vor Augen stellte, die eine als evangelischer Fürst gegen die lutherische Kirche, die andere als Kurfürst gegen den Kaiser, und diese doppelte Pflicht brachte ihn gar manchmal in Sorgen und Verlegenheiten. Johann Georg 1. hat Gottes Wort und die evangelische Lehre in Wort und That vertheidigt, hat sich für bedrängte Glaubensgenossen öfters nachdrücklich verwendet, hat evangelischen Christen, die um ihres Glaubens willen aus andern Ländern vertrieben worden waren, in seinen Landen Aufnahme und Unterstützung
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer