1864 -
Essen
: Bädeker
- Autor: Bender, Ludwig, Haesters, Albert
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Protestantische Volksschule
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
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im schnellsten Wechsel erheitert und trübt sich der Himmel. Furchtbare
Gewitter, welche auch im Hochgebirge häufig sind, entladen sich mehr
an den Hängen und Thalrändern; doch treffen die Blitze nicht sellen
die höchsten Gipfel der Berge, wie schon oft die Schneekoppe selbst,
namentlich am 18. Oktober 1828 in einer Stunde fünfmal.
Diese schnell wechselnden Erscheinungen in den höhern Regionen
sind, nach der Volkssage, die Launen des gewaltigen Berggeistes
Rübezahl, welcher seit dem dreißigjährigen Kriege diese schauerlich
große Gebirgsgegend beherrscht. In ihm laufen alle Mährchen und
Sagen des Riesengebirges zusammen: bald erscheint er als Mensch,
riesenhaft und rußig, bald auch in verschiedenen Thiergestalten, die
Bewohner der Gegend entweder beglückend oder neckend. Im Ganzen
ist jedoch der Charakter der Sagen vom Rübezahl mehr launenhaft und
komisch, selten tragisch. Seine Launen sind mannigfaltig und ab-
wechselnd, wie das Wetter im Gebirge: er straft diejenigen oft, die
ihn durch Rufen seines Namens necken und reizen, betrügerischen Roß-
händlern verkauft er ein stattliches Pferd, welches sich nachher in einen
Strohwisch verwandelt; Abenteurern wird ihr Pferd, ohne daß sie selbst
es merken, zum Stocke, auf dem sie hernach im lächerlichsten Aufzuge
durch das Dorf reiten; Armen dagegen füllt er den Korb mit trockenem
Laube, was sie keuchend fortschleppen und nachher in Gold verwandelt
sehen; Kinder und rechtschaffene Brautleute beschenkt er aber öfters. Er
läßt sich statt des mit Unrecht Verurtheilten hängen, zappelt Stunden
lang am Galgen, und wenn man endlich nachsieht, findet man nur
einen Strohwisch. Im höchsten Gebirge duldet er keine Jagd; nicht
einmal Jagdhunde darf man dahin mitnehmen. — Von den hundert
verschiedenen Ableitungen seines Namens ist die bekannteste: er habe sich
von einer schönen Prinzessin foppen lasten, die ihm, während er auf
ihren Befehl die Rüben seines Gartens zähljte, entflohen sei.
Wie liegt das Königreich Preussen von Bayern? — Wie von Österreich?
— Wi« liegt es von unserer Schule? — Zeiget dahin! — Nennet die Pro-
vinzen des Königreichs Preussen! — Wie heissen die bedeutendsten Gebirge
in Preussen und in welchen Provinzen liegen sie? — Wie heissen die Haupt-
flüsse Preussens? — Welche Provinzen durchfliessen und worein münden
sie? _ Wie heisst die Hauptstadt Preussens? — Andere bedeutende Städte?
— Jeder soll jetzt angeben, was er sich sonst noch gemerkt hat!
— Wie viel Staaten kennt ihr jetzt? — Wie heissen sie?
Zeichnet jetzt das Königreich Preussen auf die Schiefertafel! —
Beschreibet es! —