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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 209

1864 - Essen : Bädeker
209 Blast: die Hörner, bringt das Roß, Das mich oft zur Schlacht getragen !" Zaudernd steh'n die Diener all', Doch er ruft: „Folgt ohne Zagen!" And das Schlachtroß wird gebracht. — „Nicht zuinkampf, zum cw'gen Frieden," Spricht er, „trage, treuer Freund, Jetzt den Herrn, den lebensmüden!" Weinend steht der Diener -Schaar, Als der Greis auf hohem Rosse, Rechts und links ein Kapellan, Zieht, halb Leich', aus seinem Schlosse. Trauernd neigt,des Schlosses Lind' Vor ihm ihre Äste nieder, Bögel, die in ihrer Hut, Singen wehmuthsvolle Lieder. Mancher eilt des Wegs daher, Der gehört die bange Sage, Sieht des Helden sterbend Bild Und bricht aus in laute Klage. Aber nur von Himmelslust Spricht der Greis mit jenen zweien; Lächelnd blickt sein Angesicht, Als ritt er zur Lust im Maien. Von dem hohen Dom zu Speyer Hört man dumpf die Glocken schallen. Ritter, Bürger, zarte Frau'n Weinend ihm entgegen wallen. In den hohen Kaisersaal Ist er rasch noch eingetreten; Sitzend dort auf gold'ncm Stuhl, Hört man für das Volk ihn beten. „Reichet mir den heil'gen Leib!" Spricht er dann mit bleichem Mundes -ddrauf verjüngt sich sein Gesicht Um die mittcrnächt'ge Stunde. Da auf einmal wird der Saal Hell von überird'schem Lichte, Und entschlummert sitzt der Held, Himmelsruh' im Angesichte. Glocken dürfen's nicht verkünden, Boten nicht zur Leiche bieten; Alle Herzen längs des Rheins Fühlen, daß der Held verschieden. Nach dem Dome strömt das Volk, Schwarz, unzähligen Gewimmels; Der empfing des Helden Leib, Seinen Geist der Dom des Himmels. (Justin»« Kerner.) Nit Rudolph von Habsburg begann die Reihe der Kaiser aus ver- schiedenen Häusern. Der erste nach ihm war Adolph Voo Nassau (von 1291 — 1298); dann folgte Rudolphs Sohn, Albrecht von Österreich (1298 —1303), ein stolzer Regent, unter dessen Regierung die Schweiz sich von Deutschland losriss. 29. Der Schweizerbund. — Wilhelm Tell. (1307.) Im Jahre 1293 kam Albrecht, Sohn Rudolphs von Habsburg, zur Regierung, die aber kein Segen für Deutschland wurde. Sein ungerechtes und hartes Verfahren gegen die freien deutschen Landleute in den Schweizeralpen veranlaßte diese, sich zum Schutz ihrer Freiheiten zu verbinden. So entstand die schweizerische Eidgenossenschaft, und der Abfall der Schweiz vom deutschen Reiche begann. In jener schlimmen Zeit traten zusammen die Kantone Uri, Schwyz und Unterwalden und beschworen, „in Erwägung böser und gefährlicher Zeiten, einen ewigen Bund, sich und die Ihrigen mit Hab und Gut gegen Alle und Jede, wer sie auch seien, zu vertheidigen und einander mit Rath und Hülfe beizusteheu". Der Kaiser aber schickte ihnen zu Reichsvögten harte und böse Leute aus seinem eigenen Lande, die sie drückten und quälten, den Hermann Geßler von Vrunnegg und den Ritter Beringer von Landenberg. Die thaten, was nie zuvor die Reichsvögte, und wollten im Lande selbst wohnen. Landenberg zog auf das Schloß des Königs, bei Sarnen iw Haellers' 8d<6. f. weifst. Oberkl Baycrns. 14
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