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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 312

1864 - Essen : Bädeker
312 fisch und steigt wieder in die Hohe, bis er endlich erschöpft noch einmal aufsteigt, um zum letzten Male Luft zu schöpfen. Dieser Zeitpunkt ist es, wo der Chef das Hintertheil des Bootes an die Brust des Thieres anlegen läßt und das blutige Schauspiel dadurch beendet, daß er eine lange vierschneidige Lanze in die Lungen stößt. Dieser Stoß muß aber tief und schnell geschehen; denn die letzten Todeszuckungen sind nicht weniger zu fürchten bei einem solchen Thicrkolosse, der jetzt Ströme von Blut ausspritzt und seinen Körper hin und her rollt. Oft ver- längert sich die blutige Scene bis zu einer Stunde; und um den Augenblick des Todes zu beschleunigen, wagt man dann, den Wall mit neuen Harpunen, Lanzen und scharfen Schaufeln anzugreifen. Die letzter« dienen vorzüglich dazu, die Schnelligkeit des Thieres auf der Flucht zu beschränken. Zu wiederholten Malen bemüht sich der Harpunirer, mit seiner Waffe an derjenigen Stelle das Thier zu treffen, wo der Körper in den Schwanz übergeht, und gelingt es ihm, hier eins der größeren Blutgefäße zu durchschneiden, so ist die Schnelligkeit fast um die Hälfte gemindert. Ist das Thier endlich todt, so wird auf dem Boote oder auf dem Thiere selbst eine Flagge aufgesteckt, und von allen Böten ertönt ein lautes Hurrah. Der Wallfisch wird nun mit Seilen ans Schiff oder ans Land gezogen und von den Speckschneidern,mit Stiefeln bestiegen, an denen sich eiserne Haken befinden. Mittels scharfer Äxte und Schaufeln lös't man den Speck in unge- heuren Streife»! ab und verpackt ihn entweder sogleich in Tonnen, oder zerläßt ihn erst am Feuer und behält nur „den Thran. Man gewinnt im Durchschnitt von einem Wallfisch,120 Tonnen Öl. An Fischbein liefert ein großes Thier 2 bis 3000 Pfund. Ol und Fischbein zusammen haben einen Werth von ungefähr 5000 Thalern. Die übrigen Theile des Wallfisches, nämlich Fleisch, Knochen und Eingeweide werden nicht weiter benutzt, sondern den Wellen und den Schaaren von Raubvögeln und Haifischen überlassen, die längst schon auf die Beute lauerten. Die Nordländer essen Fleisch und Speck des Wallfisches, und von jungen Thieren soll ersteres auch recht angenehm schmecken. Ebenso werden auch die Knochen und Sehnen von ihnen benutzt. Wiederholungsfragen! — Zeichnen und Beschreibenl — 22. Europa*). Europa hängt nur an Einer Seite, gegen Osten, mit dem Fest- lande, nämlich mit Asien zusammen, von wo aus es gleichsam als eine große Halbinsel erscheint. Durch das mittelländische Meer wird es im Süden von Afrika getrennt, dem es an der Straße von Gibraltar bis auf 3 Meilen sich nähert. Von Amerika ist es durch den westlichen Ocean geschieden, der das atlantische Meer ge- nannt wird. Im Norden bildet das nördliche Eismeer die Grenze Europas. Ungefähr 2/3 dieses Erdtheiles bestehen aus Flach- und Tieflands und nur y3 aus Gebirgsland. Das ganze nordöstliche Europa (Rußland, Galizien, Polen) und ein Theil von Westeuropa (Nord- deutschland, Dänemark, die Niederlande, Belgien und ein Stück vom nordwestlichen Frankreich) zeigen den Charakter des Tief- und Flach- landes, wo man keinen einzigen Gebirgszug, sondern höchstens mäßige Anhöhen, Hügel und Landrücken findet; dagegen besteht der übrige Theil *) Zusammenfassung des behandelten Einzelnen zu einem Naren Gesammtbilde unseres Ervtheils wird mit Hülfe der Karte Europa's erstrebt. Wo die Schule nicht im Besitze eines Globus ist, sind Planigloben zur Erreichung des Zweckes: Orientirung auf der Erde, von nun an unentbehrliche Hülfsmittel.
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