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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 366

1864 - Essen : Bädeker
366 18. Die Dampfmaschine. Eine der grossartigsten und nützlichsten Erfindungen, die der rastlos forschende und unaufhaltsam weiter strebende menschliche- Seist in der neueren Zeit gemacht hat, ist ohne Zweifel die Erfin- dung der Dampfmaschinen. Die Eigenschaft des Wassers, durch Wärme in Dampf sich aufzulösen, hat Anlass zu dieser Erfindung gegeben Man bemerkte nämlich durch fortgesetzte Beobachtungen dass das Wasser, wenn man cs über dem Feuer in Dlmst oder Dampf verwandelt, einen sechszehnhundertmal grösseren Raum verlangt, als es im tropfbar flüssigen Zustande einnimmt. Man gewahrte ferner, dass die Wassertheilchen, wenn sie in Dampf übergehen, sich mit grosser Kraft auszudehnen streben. Auf diese Wahrnehmung fussend. ist man endlich auf den Gedanken gekom- men , die ungeheure Kraft des Dampfes den Menschen dienstbar zu machen, und ein Engländer, Namens James Watt (geb. 1736), war der erste, der die Dampfkraft zum Treiben einer Maschine genau regelte. Natürlich war dieser Versuch, wie bei jeder Erfin- dung , noch mangelhaft. Doch der menschliche Geist rastet nicht. Hunderte von scharfsinnigen Köpfen sannen über die einmal ange- regte Sache weiter nach, Verbesserungen folgten auf Verbesserungen, und so sehen wir denn jetzt, dass die Dampfmaschine ein mächtiger Ruderer, ein pfeilschnelles, gewaltiges Pferd, ein unermüdlicher Wasserpumper, ein tausendarmiger Baumwollenspinner, ein rastloser Weber, ein ausgezeichneter Müller und, wer weiss, was alles noch ist und sein wird Eine Dampfmaschine ist ein höchst kunstvoll zusammengesetztes Werk, und selbst in der ausführlichsten und sorgtältigsten Beschrei- bung würde dem Leser noch gar vieles dunkel und räthselhaft bleiben. Deshalb möge es hier an folgenden allgemeinen Umrissen genug sein: ln jeder Dampfmaschine muss natürlich zuerst eine Vorrichtung an- gebracht sein, wodurch beständig Wasser in Dampf verwandelt werden kaun. Deshalb befindet sich an jeder solchen Maschine ein grosser, langrunder, festverschlossener Kess(‘l, der ungefähr zu zwei Drittel mit Wasser angefüllt ist. Unter diesem Kessel wird gewöhnlich mit Steinkohlen gefeuert, und so das Wasser darin zum heftigsten Sieden gebracht und in Dampf verwandelt. Dieser Dampf steigt aus dem Kessel durch eine Röhre in einen starken, aus Guss- eisen verfertigten Cylinder, d. h. in ein langes drehrundes Gelass, In diesem Cylinder bewegt der Dampf, indem er, vermöge einer besondern Vorrichtung, abwechselnd bald unten, bald oben einströmt, einen an die Wände des Cylinders ganz eng anschliessenden Kolben abwechselnd auf und nieder. An diesem, fortwährend auf- und nieder- steigenden Kolben ist eine Eisenstange befestigt, die mit dem Kolben auf- und niedergeht. Diese Stange steht mit ihrem obern Ende wieder in Verbindung mit dem einen Ende einer andern, welche, gleich einem Wagebalken auf einem Unterstützungspunkte ruht und wagebalken*
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