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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 465

1864 - Essen : Bädeker
465 15. Die Schöpfungstage. 1. (Einer.) Als todt und schweigend noch die Erde in tiefer Nacht verhüllet lag, da sprach der Ewige: Es werde! Da ward der erste Tag. (Chor.) Er schwebte hernieder im röthlichen Schein, ihn weihten die Lieder der Himmlischen ein. 2. Gott sprach: es flohen mit Getümmel die schwarzen Wasser aus den Höhn; hoch wölbte sich der blaue Himmel zur Feste rund und schön. (Chor.) Hoch strahlet des Himmels entzückendes Blau, er sendet der Erde das Licht und den Thau. 3. Gott sprach: er hiess die Fluthen rollen, die Erde hob ihr Haupt empor; es rauschten Ströme, Bächlein quollen aus Berg und Fels hervor. (Chor.) Still ruhte die Erde noch nackend und bloss,, doch trug sie der Himmel im bläulichen Schooss. 4. Gott sprach: da schmückten Höhn und Felder mit Blumen sich und frischem Grün; in Gründen rauschten dunkle Wälder, der Baum begann zu blühn. (Chor.) So kleidet sein Odem die Höhn und den Wald, und schaffet dem Frühling die schöne Gestalt. 5. Gott sprach: sanft lächelte die Sonne die neugeschmückte Erde an; da schwang sie sich hinauf voll Wonne in ihre Himmelsbahn. (Chor.) Ihr jauchzte der Sterne hellfunkelnder Chor, sanft leuchtend auch wallte der Mond mit empor. 6. Gott sprach: und in dem Wasser lebte das Heer der Fische wunder- bar, in Lüften und in Wäldern schwebte der Vögel bunte Schaar. (Chor.) Hoch rauschet der Adler im glühenden Strahl, die Nachtigall flötet im schat- tigen Thal. 7. Gott sprach: aus feuchter Scholle wühlten sich Löwe, Stier und Rosse los; die Bienen summten, Lämmer spielten um ihrer Mutter Schooss. (Chor.) Es schmückt ihr Gewimmel die Höhen und Au’n, ihr Antlitz ver- mag nicht gen Himmel zu schau’n. 8. Gott sprach: sein Auge sah voll Milde den Himmel und die Erde an: Er schuf den Menschen, ihn zum Bilde, mit Hoheit angethan. (Chor.) Einst blickt er vom Staube ein Herrscher empor, ihn grösste frohlockend der Himmlischen Chor. 9. Nun war das Schöpfungswerk vollendet: Der Mensch erhob sein Haupt und sprach das Lebenswort; da kam gesendet von Gott der Ruhetag. (Chor.) Auf röthlichen Flügeln entschwebt’ er den Höhn, und stand auf den Hügeln holdlächelnd und schön. (F. A. Krumm ach er.) 16. Die vier Jahreszeiten. 1. Frühlingszeit, schönste Zeit, die uns Gott, der Herr, verleiht, weckt die Blümlein aus der Erde, Gras und Kräuter für die Heerde, lässt die jungen Lämmer springen, lässt die lieben Vöglein singen. Menschen, eures Gottes denkt, der euch so den Frühling schenkt! 2. Sommerzeit, heisse Zeit; Sonne brennt wohl weit und breit; aber Gott schickt milden Regen, schüttet alles Feld voll Sogen, schenkt dem Schnitter volle Aehren, Brot’s genug, uns All' zu nähren. Menschen, merkt es, Gott ist gut, dass er so am Sommer thut! 3. Herbsteszeit, reiche Zeit; Gott hat Segen uns gestreut, dass sich alle Bäume neigen von den fruchtbeladnen Zweigen; schaut nun hei mit Vaterblicken, wie sich Allo d’ran erquicken. Menschen, nehmt die Gaben gern; aber ehret auch den Herrn! 4. Winterzeit, kalte Zeit; aber Gott schenkt warmes Kleid: dichten Schnee der kahlen Erde, warmes Wollenfell der Heerde, Federn weich den Vogelschaaren, dass sie keine Noth erfahren, Menschen, Haus und Heerd’ auch euch. Lobt Ihn, der so gnadenreich! Hoestirs' Lesebuch für Oberkl evangel. Vvlksfch. 30
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