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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 29

1859 - Essen : Bädeker
29 wenn die Preise der Nahrungsmittel steigen, dann kommt wohl Hun- gersnoth über die armen Familien. Auch die Tuchbereitung aus der von den vielen veredelten Schasheerden gewonnenen Wolle, der Bergbau und die Hüttenwerke geben wohl Tausenden Beschäfti- gung, aber doch nur kümmerliche Nahrung. In Schlesien giebt es viele Festungen und, wie in der Provinz Sachsen, gar manche Schlachtfelder, von denen ihr später mehr erfahren sollt. Breslau, auf beiden Seiten der Oder gelegen, ist die Haupt- stadt von Schlesien, der Sitz des Ober-Präsidenten und des katholischen Fürstbischofs von Breslau, hat eine sehr besuchte Universität und mehr als 120,000 Einwohner. Die Stadt Bres- lau ist gleichsam das Herz der Provinz und steht als Haupt- handelsplatz durch Schifffahrt, durch Eisenbahnen und Kunst- straßen mit nahen und fernen Orten nach allen Richtungen hin in Verbindung. Unter den vielen katholischen Kirchen der Stadt ist der Dom besonders Lemerkenswerth wegen seines kupfernen Daches und seines Hochaltars von gediegenem Silber. — Sehr bedeutend ist der Weltmarkt in Breslau, welcher im An- fang des Monats Juni jeden Jahres beginnt und 3 bis 4 Wochen dauert. 30 bis 40,000 Centner Wolle werden dahingebracht und auf einem öffentlichen Platze unter Zelten oder in nahen Häusern zum Verkaufe ausgeboten. Weniger bedeutend ist der Herbstwollmarkt, doch werden auch dann Hunderttausende von Thalern umgeschlagen. Von den vielen übrigen Städten Schlesiens können hier nur noch erwähnt werden: Görlitz mit 18,000 Einwohnern, nächst Breslau die größte Stadt der Provinz — Liegnitz — Grüneberg — Brieg — und Oppeln; ferner die großen Fabrikdörfer: Peilau — Peterswal- dau — und Langen-Bilau; endlich die Festungen: Glogau — Schweidnitz — Glatz — Silberberg — Cosel — und Neiße. Katholische Lehrer-Seminare befinden sich in Breslau, Glo- gau und Peiskretscham. 23. Das Riesengebirge. Die Kuppen des Riesengebirges sind ganz kahl, und die Ge- hänge und niederen Joche tragen meistens Nadelholz. Über der Höhe von 3600 Fuß wächst nur noch eine kleine Strecke hinauf die Zwergkiefer, das niedere Knieholz, aus welchem man in Schlesien allerlei niedliche Sachen verfertigt. Nur vereinzelt zeigt sich hier und da noch der Vogel- beerbaum (Eberesche). Auf den höchsten Punkten finden sich nur noch lange Flechten (Teufelsbart), isländisches Moos und wohlriechendes Veilchenmoos. Dörfer giebt es im eigentlichen Riesengebirge nicht, aber viele zerstreute Wohnungen, Bauden genannt, gleich den Senn- hütten auf den Alpen, nur daß man einige derselben auch im Winter bewohnt (Winterbauden). Man zählt deren wohl an 3000, deren Bewohner Rindvieh- und Ziegenzucht treiben und gegen 20,000 Kühe und 12,000 Ziegen halten. Diese Bauden sind von Holz, agf
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