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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 145

1859 - Essen : Bädeker
145 Wiese und dort in dem Garten sprossen sie hervor und erfüllen die reine Luft mit ihrem angenehmen Gerüche. Die Vöglein im Walde singen ihr munteres Liedchen und bauen künstliche Nester; der Land- mann besäet wieder seinen Acker. In dieser schönsten Zeit des Jah- res spielen wir Kinder gar gern draußen im Schatten der Bäume oder aus blumigen Wiesen. Wir brauchen dann nicht mehr solche Handschuhe von Pelz, wie wir sie im Winter hatten, denn die liebe Sonne scheint warm genug. O wie schön ist der Frühling! Wir wollen unsern Vater im Himmel lieben, der ihn zur Freude der Men- schen schuf. — Der Frühling schenkt Wonne und Leben Der wiedererwachten Natur; Es grünen die Bäume, die Reben, Die Saaten, die Wiesen, die Flur. 76. Der Sommer. (Vi. Musterstück von Kellner.) Im Sommer scheint die Sonne heißer als im Frühlinge. Die vielen Blumen, welche noch blühen, das Gemüse in den Gärten und alles auf dem Felde schmachtet dann nach Regen. Alles bedarf der Erquickung. Da verdunkelt sich der Himmel, der Donner rollt, Blitze blenden das Auge, und ein wohlthätiger Regen erftischt die durstigên Bäume und Kräuter. Alles wächst noch einmal so schön, und der Mensch freut sich darüber. Aber die Hitze wird noch größer, das Ge- treide reift, und es röthet sich die Kirsche. Sie wird den Wangen des muntern Knaben ähnlich und übertrifft sie bald an frischer Farbe. Die Stachelbeere reift mit der Johannisbeere, die Kinder pflücken sie jubelnd ab und löschen damit ihren Durst. Doch darf man nie un- reifes Obst essen; denn dieses ist dem Menschen schädlich. Nach und nach wird das Laub der Bäume dunkler; das Korn wird gelber, und der Schnitter wetzt seine Sense, um es zu mähen. Bald liegt es abgeschnitten da, und der Landmann fährt es nach Hause, um es dort in der Scheune zu dreschen. Wie schön ist der Sommer! Er schenkt den Kindern süße Früchte, und durch seine Wärme reift das unentbehrliche Getreide. Der Sommer mit heißeren Tagen Reist, was uns der Frühling gebar, Und bringt, wenn ermattet wir klagen, Sanft kühlende Früchte uns dar. 77. Der Sommermorgen. (Vii. Musterstück von Kellner.) Das Dunkel der Nacht verschwindet allmählich; es wird mit jeder Minute heller. Ein schönes Roth schmückt im Osten den Himmel, und, endlich erscheint die Sonne. Gleich einer feurigen Scheibe steigt sie empor; mehr und mehr schwindet die Dämmerung, und der freund liche Morgen beginnt. Ein jubelnder Chor von Sängern begrüßt die Königin des Tages; alle Blumen öffnen ihr die duftenden Kelche, H « est er «’ Lesebuch für Qierft. Kathol. Ausgabe 10
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