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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 203

1859 - Essen : Bädeker
203 bat um Verzeihung. Er aber belegte sie mit der Strafe, daß sie den ganzen Vorfall der Gesellschaft nochmals erzählen mußte, — Gern hätte Rudolph vor seinem Tode seinen Sohn Albrecht zu seinem Nachfolger erwählt gesehen; aber hierin waren ihm die deutschen Fürsten nicht zu Willen. Er starb 1291 zu Germersheim. Rudolph von Habsburg hatte nach der Besiegung Ottokars die österreichischen Länder seinem Sohne Albrecht gegeben, und so^wurde er der Gründer der Macht des Habsburgischen Hauses, aus welchem die jetzigen Kaiser von Österreich stammen. 20. Der Graf von Habsburg. Zu Aachen in seiner Kaiserpracht, Im alterthümlichen Saale, • Saß König Rudolph's heilige Macht Beim festlichen Krönungsmahle. Die Speisen trug der Pfalzgraf des Rheins, Es schenkte der Böhme des perlenden Weins, Und alle die Wähler, die Sieben, Wie der Sterne Chor um die Sonne sich stellt, Umstanden geschäftig den Herrscher der Welt, Die Würde des Amtes zu üben. ) Und rings erfüllte den hohen Balkon Das Volk in freud'gem Gedränge; Laut mischte sich in der Posaune Ton Das jauchzende Rufen der Menge: Denn geendigt nach langem verderblichen Streit, War die kaiserlose, die schreckliche Zeit, Und ein Richter war wieder auf Erden. Nicht blind mehr waltet der eiserne Speer, . Nicht fürchtet der Schwache, der Friedliche mehr, Des Mächtigen Beute zu werden. Und der Kaiser ergreift den goldnen Pokal Und spricht mit zufriedenen Blicken: „Wohl glänzet das Fest, wobl pranget das Mahl, Mein königlich Herz zu entzücken; Doch den Sänger vermiss' ich, den Bringer der Lust, Der mit süßem Klang mir bewege die Brust Und mit göttlich erhabenen Lehren. So hab' ich's gehalten von Jugend an, Und was ich als Ritter gepflegt und gethan, Nicht will ich's als Kaiser entbehren.,, Und sieh! in der Fürsten umgebenden Kreis Trat der Sänger im langen Talare. Ihm glänzte die Locke silberweiß, Gebleicht von der Fülle der Jahre. „Süßer Wohllaut schläft in der Saiten Gold; Der Sänger singt von der Minne Sold, Er preiset das Höchste, das Beste, Was das Herz sich wünscht, was der Sinn begehrt; Doch sage, was ist des Kaisers werth An seinem herrlichen Feste?" ~ -
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