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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 275

1859 - Essen : Bädeker
275 Is Skandinavien: Dänemark, Schweden und Norwegen. Skandinavien besteht aus drei Königreichen: Dänemark, Schwe- den und Norwegen. Es ist nur schwach bevölkert, denn auf den 15,000 Quadratmeilen dieser nördlichen Länder wohnen nur etwa 7 Millionen Menschen. Diese sind germanischer Abstammung und beken- nen sich zur evangelischen Religion. Dänemark, am dichtesten bevölkert, liegt nördlich von Deutsch- land und begreift in sich außer dem zu Deutschland gehörenden Hol- stein und Lauenburg, noch das mit Holstein verbundene Schleswig, ferner die^große Halbinsel Jüttland, die dänischen Ostseeinseln, die Faröerikffeln und Island. Die Luft ist in Dänemark mehr feucht als kalt, der Boden fruchtbar und der Handel nicht unbedeutend. Alle Schiffe, welche durch die drei Meerengen, den großen und kleinen Belt und den Sund, fahren, sind dem Könige von Dänemark zinsbar, und die- ser Schiffe sind nicht wenige, denn auf keinem andern Wege kann man aus der Nordsee in die Ostsee gelangen. Die Haupt- und Resi- denzstadt von Dänemark ist Kopenhagen mit 130,000 Einwohnern. Schweden und Norwegen, seit 1814 unter einem Könige ver- einigt, der in Stockholm residirt, umfassen die eigentliche skandina- vische Halbinsel. Die hohen Gebirge im Westen und die nördliche Lage des Landes machen einen großen Theil desselben unbewohnbar. Nur die südlichen Theile des schwedischen Tieflandes, die Thäler und einige breitere Küstenstrecken an der Westseite sind bewohnt und ange- baut. Hier wird sehr sorgfältig Landwirthschaft, Pferde- und Rennthierzucht getrieben, ja einige der südlichen, durch hohe Ge- birge geschützten Küsten und Thäler liefern Obst und lassen selbst noch Wallnußbäume fortkommen. In den übrigen Theilen ist der Win- ter sehr lang und streng, der Sommer dagegen sehr heiß und kurz, die Luft dabei rein und gesund. In Schweden und Norwegen besteht die Hälfte der Thäler entweder aus Seen von süßem Wasser, oder diese Seen machen einen Theil des Meeres aus. Schweden und Norwegen ist, wie ihr hier auf der Karte seht, mit Seen und tiefen Meerbusen, welche Flüs- sen gleichen, ausgezackt. Wenn man zum Nord-Cap hinauf steigt, sieht man die Tanne an die Stelle der Buche treten; auf die Tanne folgen unermeßliche, am Boden mit weißem Moose bedeckte Fichten- wälder, die dem Lappländer und seinem Rennthier einen Winter- aufenthalt darbieten, und die Birke, die ge^en das Eismeer hin fast krautartig wird, beschließt daß Reich der holzigen Gewächse, und endlich steht das Pflanzen leb en still. Die bebauten Ebenen des'nordens, in große Pachthöfe ge- theilt, zeigen überall eine hohe Umzäunung von Feldstein-Mauern, die mit Rasen bedeckt und mit hohen Bäumen umgeben, oft auch noch mit breiten Gräben umzogen sind. Mitten in einem solchen weiten Um- kreise steht man auf einem öden, oft bäum- und gartenlosen Flecke, 18*
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