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1. Hannoverscher Kinderfreund - S. 82

1853 - Hildesheim : Gerstenberg
82 Manches von dem, was er von andern Landleuten ge- hört, oder mit eigenen Augen gesehen hatte, und wo- durch diese theils zu Brot und Ehren, theils aber auch in Armuth und Schande gerathen waren. „Macht es auch so," pflegte er zu sagen, wenn er ihnen von den Ersten etwas erzählte, „damit ich den fro- hen Gedanken: es wird euch auch nach meinem Tode wohl gehen, aus dieser Welt mit in eine andere hinüber- nehmen kann." „Nehlnt euch ja davor in Acht, thut es nicht," sagte er, wenn von den Andern die Rede war, „ihr würdet euch unglücklich dadurch machen." Folgendes ist Etwas von dem, was er seinen Kindern erzählte: „Wer es gut macht, der hat es gut; dies habe ich doch allenthalben bestätigt gefunden. Ich habe Leute ge- sehen, denen es sehr gut ging, die Alles hatten, was fle bedurften; kurz, die glücklich waren. Aber sie mach- ten es auch danach. Liebe leitete bei ihnen das Ganze. Dagegen habe ich auch solche gesehen, wo Zank und Streit zwischen Mann und Frau, oder zwischen Ältern und Kindern, oder zwischen Herrschaften und Dienstboten Statt fand; hier war das Glück verschwunden, Alles ging den Krebsgang. Einst hatte ich Quartier in einem Hause, worin Alles so ordentlich zuging, und worin die Men- schen alle so gut waren, daß ich mich noch jetzt mit Ver- gnügen an diese Menschen erinnere. Mann und Frau waren am Morgen die Ersten bei der Arbeit, und am Abend die Letzten, die sich zur Ruhe niederlegten. Ihre Dienstboten standen immer unter gehöriger Aufsicht, lern- ten Gutes von ihrer Herrschaft, und waren daher auch gut. Alle Geschäfte wurden in diesem Hause zur rechten Zeit verrichtet, es ging da Alles nach der Uhr. Zog der Knecht hinaus zum Pflügen, so hieß es nicht: halte scharf an des Nachbars Lande herunter; sondern pflüge gut, und sieh dich vor, daß du Andern keinen Schaden thust, und nicht zu weit kommst, damit ein Jeder das Seinige behalte! Daher lebten sie auch mit ihren Nach- baren in Frieden. Selbst ist der Mann! pflegte der Herr zu sagen, und deßhalb überließ er seine Geschäfte nicht den Dienstboten allein, sondern er griff selbst an, sah
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