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1. Hannoverscher Kinderfreund - S. 151

1853 - Hildesheim : Gerstenberg
151 an feie von feen verblendeten Franzosen bei dieser Revolu- tion verübten schaufeervollen Thaten. Sie mordeten ihren König, Ludwig Xvi. (1793); ließen viele tausende von unschuldigen Menschen ihr Leben auf dem Blutgerüste en- den. Jahrelang dauerte der Gräuel der Verwüstung fort. Endlich erhob sich ein Mann unter ihnen, Napo- leon, der es durch Lift und Gewalt dahin zu bringen wußte, daß er französischer Kaiser ward. Er wußte Deutschland seiner Gewaltherrschaft unterthänig zu machen, und auf den Nacken des braven deutschen Volks ein schmäh- liches Joch zu wälzen; aber das deutsche Volk ertrug die Schmach nicht lange, und bcfreiete sich, unter Gottes Beistände von der ungerechten Herrschaft. Bei dem Streben Napoleons, alle Fürsten Europas dahin zu bringen, sich seinem Willen zu fügen, griff er im Sommer 1812 mit einem Heere von mehr als einer halben Mil- lion Soldaten Rußland an und eroberte Moskau, die Hauptstadt desselben. Hier gedachte er den Winter hin- durch sich mit seinem Heere auszuruhen, und im nächsten Frühlinge die Eroberung des Reichs zu vollenden. Doch, der Mensch denkt's, Gott lenkt's! Bald nach seinem Ein- züge in Moskau sing hier ein Haus an zu brennen, und dort eins; und bald stand die große, prächtige Stadt in Flammen. Die Russen selbst sollen dies Opfer gebracht haben, um den Feind zu vertreiben Der Himmel stand ihnen bei. Früher als sonst brach ein grausender Wiir- ter herein. Die Franzosen mußten zurück. Sie hatten keinen Schutz gegen die Kälte; ihre Kleider waren zer- rissen; ihre nackten Füße erstarrten auf den unabsehbaren Sämecfeldern. Dörfer und Städte auf ihrem Wege wa- ren zerstört; nirgend ein Obdach gegen den schneidenden Wind; kein Bissen Brots, den schrecklichen Hunger zu stillen. Gleich den Geiern stürzten die ausgehungerten Menschen über jedes gefallene Pferd her, rissen mit Nä- geln und Zähnen Stücke des rohen Fleisches herab und schlangen sie herunter. Sank ein Mensch danieder, so vielen Andere, oft noch während seines Todeskampfes über ihn her, um sich mit seinen Lumpen etwas mehr zu bedecken. /
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