1853 -
Hildesheim
: Gerstenberg
- Autor: Seffer, J. H. Ch.
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 7
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Hannover
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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land8 Rettung entschieden. Das Blutbad war an dieser«
Tage so entsetzlich, daß die Kämpfenden an mancher Stelle
zuletzt nicht mehr über die Haufen der Erschlagenen hin-
weg steigen konnten. Die Verbündeten trugen den voll-
ständigsten Sieg davon. Am 19. früh. begann der Rück-
zug der ganzen französischen Armee, dem Rheine, Frank-
reich, zu. Die Verbündeten folgten ihr, drangen in
Frankreich ein, nahmen Paris, und hielten ihren Einzug
daselbst am 14. März 1814. Napoleon ward abgesetzt,
nach der kleinen Insel Elba bei Italien verwiesen, und
der rechtmäßige König von Frankreich, Ludwig Xviii.,
auf den Thron gerufen. Es wurde Friede geschlossen, und
die Ruhe schien auf lange Zeit gesichert. Plötzlich aber
entschlüpfte Napoleon am 26. Februar 1815 von der In-
sel Elba, und landete in Frankreich mit wenigen Beglei-
tern. Jauchzend nahmen ihn Soldaten und Bürger wie-
der auf, und gedachten nicht des Ludwig Xviii. geleiste-
ten Eides. Ludwig Xviii. mußte stiehen, und Napoleon
bestieg wieder den Thron. Das konnten die Bundesfür-
sten nicht dulden. Sie erklärten Napoleon in die Acht,
und brachen mit ihren Heeren zum neuen Kampfe gegen
ihn auf, der schon am 15. Juni 1815 begann. In den
Niederlanden standen Engländer, Holländer, Hannovera-
ner und Braunschweiger, geführt vom englischen Feldherrn
Wellington. Auch ein preußisches Heer war da, geführt
von Blücher. Am 15. griff Napoleon zuerst eine Abthei-
lung Preußen an, die der Übermacht weichen mußten, aber
nicht bestegt wurden. Am 16. ward Blücher selbst ange-
griffen, wobei der tapfere Feldherr beinah' das Leben ver-
loren hätte. Auch er war genöthigt, sich vor der Über-
macht zurückzuziehen, doch war er nicht besiegt, und der
Feind wagte nicht, ihn zu verfolgen. An demselben Ta-
ge ward auch Wellington angegriffen, ohne besiegt zu wer-
den. Unter ibm kämpften auch die Hannoveraner und
Braunschweiger. An diesem Tage fand der Herzog von
Braunschweig, Friedrich Wilhelm, seinen Tod im Kampfe.
Am 18. Juni griff Napoleon das Heer Wellington's vom
neuen an, und glaubte sich des Sieges gewiß; doch Wel-
lington's Heer kämpfte mit Muth, und wies alle An-