1853 -
Hildesheim
: Gerstenberg
- Autor: Seffer, J. H. Ch.
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 7
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Hannover
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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solchen Otter ist nicht so gefährlich, wie der Biß von an-
dern Schlangen, dennoch aber folgt schnelle Entzündung.
Wird nicht sogleich ein sachverständiger Arzt zu Hülfe ge-
rufen, so entsteht der Brand, und der Tod erfolgt in kur-
zer Zeit.
Die Kröte,
in der gemeinen Sprache auch wol Lork genannt, ist nicht
so giftig, als man sonst glaubte; aber dennoch ist es
rathsam, die Berührung derselben zu vermeiden. Der
Giftstoff, den die Kröten enthalten, befindet sich in den
Warzen ihres Körpers. Er besteht in einem ätzenden Safte,
den das Thier von sich spritzt, wenn es berührt oder ge-
reizt wird. Obgleich keine tödtliche Zufälle darauf erfol-
gen, so entzündet sich doch die Stelle, die es trifft, und
erregt Schmerzen.
Die Eidechse,
hat, wie die Kröte, einen nackten Körper, ist geschwänzt
und mit vier Füßen versehen. Daß Gift der Eidechsen
besteht ebenfalls- in einem Saft, den sie, wenn sie gereizt
werden, von sich geben, und welcher dann gewöhnlich Ent-
zündung erregende Zufälle verursacht.
Die spanische Fliege
wird deßhalb so genannt, weil man sie früher aus Spa-
nien zu uns brachte; man findet sie aber auch in Deutsch-
land und vielen andern Ländern. Sie ist ein glänzendes,
einen halben bis dreiviertel Zoll langes, goldiges Insekt,
mit grün gestreiften Fliigeldecken, und hat am Kopfe zwei
schwarze Fühlhörner von der Länge des halben Körpers
Der Geruch dieses Käfers ist stark, ekelhaft, etwas betäu-
bend; aber bei den getrockneten weit weniger, als bei
den frischen oder lebendigen. Der Geschmack ist anfangs
harzig, hernach scharf und brennend. Man findet dieses
Insekt bei uns auf Pappeln, Ahorn, Hollunder, u. s. w.
Schon manchen Kranken ist durch ein vom Arzte verord-
netes aus diesem Insekte bereitetes Pstaster Leben und Ge-
sundheit erhalten worden. Man legt dies Pflaster auf die
Haut, wo es Blasen zieht. Genießt man das Insekt,