1853 -
Hildesheim
: Gerstenberg
- Autor: Seffer, J. H. Ch.
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 7
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Hannover
- Geschlecht (WdK): koedukativ
278
Grafen von Ringelheini, von Winzenburg, von Peina,
von Wohldenberg, von Wöltingerode, von Schladen
und von Dassel. Da, wo ihre Burgen standen, wo-
von zum Theil noch die Ruinen zu sehen sind, wur-
den nachher Städte oder Dörfer erbauet. Ausser die-
sen Grafen gab es auch noch Herzöge, unter denen
mehrere Grafen wieder standen. Unter den schwa-
chen Nachfolgern Karls des Grossen wurden jene Äm-
ter grössten theils erblich. Die Grafen und Herzöge
rissen immer mehr Gewalt an sich und bekümmer-
ten sich am Ende um ihr Oberhaupt wenig oder gar
nicht. Eben so vermehrten die Geistlichen, die Bi-
schöfe, immer mehr ihre Macht. Auch sie benutz-
ten die Schwäche der Regenten; leiteten die Men-
schen, welche gröfstentheils voll Aberglauben waren,
listig nach ihrem Gefallen. Es wurden ihnen viele
Güter geschenkt, Theile des Landes angewiesen, wor-
aus sie die Einkünfte zogen. Sie wussten es dahin
zu bringen, dass ihnen auch die weltliche Herrschaft
hierüber zu Theil wurde, und die Aufsicht der Gra-
fen gar nicht mehr Statt finden durfte. Sie misch-
ten sich endlich in alle Regierungsangelegenheiten,
und erlangten unter schwachen Fürsten grosse Ge-
walt im Staate. So entstanden grosse Herzogtümer
und geistliche Fürstentümer.
Vorzüglich mächtig waren die Herzöge von Sach-
sen , Nachkommen Wittekinds. Einer von diesen
Nachkommen, Herzog Bruno, legte im Anfange des
9ten Jahrhunderts den Grund zur Stadt Braunschweig
(Brunswik) oder gab doch dem Orte, aus welchem
sie entstanden ist und den er vergrößerte, seinen
Namen. Später kamen die beiden Herzogtümer,
Sachsen, wozu auch ein grosser Theil unsers König-
reichs gehörte, undbaiern unter einen Herzog, Welf,
Heinrich den Stolzen. Diese Welfen stammen aus
Italien her. Das altdeutsche welfische Geschlecht
blühete schon zu Karls des Grossen Zeiten. Hein-
rich der Stolze ward, weil er die Wahl Konrads des
Iii. zum Kaiser nicht für rechtmässig erkennen und