1853 -
Hildesheim
: Gerstenberg
- Autor: Seffer, J. H. Ch.
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 7
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Hannover
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Ernst August, Churfürst von Hannover, starb 1698
auf seinem Lustschlosse Herrenhausen. Seine Gemah-
lin war Sophia, des Churfürsten von der Pfalz, Frie-
drichs V. und Elisabeths von England, Tochter, durch
welche die Nachfolge in Grossbritannien an das Haus
Braunschweig-Lüneburg kam, indem sie 1701 von dem
englischen Parlamente für die nächste Thronerbin
erklärt wurde. — Churfürst Georg Ludwig, folgte
dem Vater in der Regierung 1698; wurde 1710 mit
dem Reichserzschatzmeisteramte belehnt; wurde 1714,
nach dem Tode der Königin Anna, als König von
England ausgerufen, wodurch die Churlande in enge
Verbindung mit Grossbritannien kamen, und regierte
als König von England unter dem Namen Georg I.
Er starb 1727. Ihm folgte in der Regierung sein
einziger Sohn, Georg Ii. Er errichtete durch sei-
nen Minister von Münchhausen 1734 die Universität
in Göttingen. Unter seiner Regierung fiel der sie-
benjährige Krieg ein, dessen Ende er aber nicht er-
lebte. Er starb 1760; sein ältester Sohn war schon
vor ihm gestorben. Georg Iii. folgte dem Grossva-
ter, und führte eine weise und glückliche Regierung.
Der siebenjährige Krieg erreichte unter ihm sein Ende;
allein später entstand ein noch furchtbarerer durch die
französische Revolution, woran auch Hannover thäti-
gen Alltheil nahm. In diesem Kriege wurden 1800
die Churlande von den Franzosen besetzt; spater
kam ein grosser Theil derselben zu dem Königreiche
Westphalen, welches aber nach wenigen Jahren,
durch die siegreichen Waffen der Verbündeten aufge-
löset, und überhaupt der Herrschaft der Franzosen in
Deutschland ein Ende gemacht ward. Nun kamen
die Churlande wieder unter ihren rechtmässigen Ober-
herrn, Georg Hi. 1814 wurden die Churlande, so
wie überhaupt alle Länder, welche früher oder spä-
ter damit vereinigt, oder unter die Herrschaft der
Fürsten von Braunschweig-Lüneburg gekommen waren,
zu einem Königreiche erhoben.
Es ist schon früher gesagt worden, dass der Bi-