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1. Der kleine deutsche Jugendfreund - S. 58

1839 - Reutlingen : Fischer
— 58 — Genusse jetzt die Erinnerung an frühere ähnliche Genüsse verbindet. Daher muß der Sinn für Natur und Reli- gion sv früh als möglich geweckt und gebildet werden. Begabt iss Jedermann damit von feinem Schöpfer; aber bei Vielen bleibt er oft das ganze Leben hindurch als ein Kapital liegen, das keine Zinsen trägt, da cs doch denen, die es zu brauchen wissen, die reichlichsten bringt." Die Kinder konnten sich nicht genug verwundern, daß es Menschen gäbe, die an den Schönheiten der Na- tur kein Wohlgefallen fänden, welche die Religion nicht für die köstlichste Gabe Gottes hielten, und urtheilten dann, diese müßten recht unglücklich seyn und wenig Freude haben. „Allerdings ist cs so!" versetzte Herr Gotthold, „und ihr könnet euch nicht glücklich genug preisen, meine Lieben, daß euch Gott Aeltern gegeben hat, die euer Herz von Kindesbeinen an den Segnungen der Natur und Religion öffneten, und euch sv in den Besitz eines Gutes verhalseu, das keine Macht der Erde rauben oder vermindern kann!" Nach dem Mittagscssen begab man sich in den Wald. Auch hier hatten die Kinder ihre Vorkehrungen zur Freu- de der Aeltern getroffen, und den Platz mir allerlei süß- duftenden Waldblumen bestreut, so daß diese heute ei- gentlich auf Blumen wandelten, wohin sie kamen. „Gewiß," sagte Herr Gotthold, „können die Men- schen einander das Leben recht verschönern, wenn sie nur wollen. Eine Blume reicht oft schon hin, uns Ver- gnügen zu machen, wenn sie zur rechten Stunde geboten wird; ein freundliches Wort wirkt noch mehr. Es er- höht entweder unsere Freude, oder mildert den Kummer, der uns drückt."
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