1839 -
Reutlingen
: Fischer
- Autor: Gebauer, Christian August
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
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Drucken keinen Saft ausfliesten lassen, der leicht Schmutz-
flecken verursachen könnte. Die breiartige Masse, wel-
che den Puder der Flügel auf dem Papier festhält, besteht
ans V* Loth Hansenblase, 1 Loth Gummi Tragant!) und
1 Loth arabischem Gummi, welche Zuthaten ganz rein
und farbenlvs seyn müssen, um das Papier, welches da-
mit bestrichen wird, nicht zu färben. Die Zubereitung
dieser Masse geschieht ans folgende Art. Man übergießt
die klein geschnittene Hausenblase in einer Porzellanscha-
le mit gutem Kornbranntwein, setzt sie über gelindes
Kohlenfeuer und bringt unter beständigem Rühren mit ei-
nem Hölzchen den Tragant!), und wenn dieser größten-
theils aufgelöset ist, das arabische Gummi hinzu, mit
dem Rühren so lange fortfahrend, bis Alles zu einem
Breie geworden ist. Diesen schlägt man zuletzt durch ein
Stück Leinwand, und mischt, falls er zu dick geworden,
noch etwas Branntwein bei. Jetzt nimmt man schönes
glattes Velinpapier von beliebiger Größe, und legt die
Blätter in der Mitte zusammen. Hierauf steckt man
den Schmetterling auf ein Blättchen Papier, und schnei-
det ihm mit einem kleinen Schcerchen die vier Flügel dicht
am Halsschilde ab; trägt mit einem Stückchen Leinwand,
das man um das Nagelglicd des Zeigefingers gelegt hat
und in die Gummiaufiösung tauchte, dieselbe an der Stel-
le des Papieres, welche der Schmetterling einnehmen
soll, nach dessen Umfange recht dick auf, klappt cs mit
der andern Hälfte zu, und drückt beide Blätter anein-
ander, damit auch die entgegengesetzte, nicht eingeriebe-
ne Seite von der Gummiauflösung erhalte, legt beide
Blätter wieder auseinander, und reibt mit dem Leinwand-
stückchen, ohne es abermals einzutauchen, auf den bei-
den nassen Stellen herum, so daß sie ein feuchtes, aber
kein schmieriges Ansehen erhalten. In diesem Zustande