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1. Der kleine deutsche Jugendfreund - S. 161

1839 - Reutlingen : Fischer
— 161 — diese so weinen sah, mit schönen Trost sprächen aus dev heiligen Schrift, die sie in der Schule gehört hatte, oder mit Versen ans guten christlichen Liedern, z. B. mit dem Vers aus dem kinderfrvmmen Liede des Hans Sachs: „Warum betrübst du dich, mein Herz," mit dem Vers: „Ach Gvtt, du bist noch heut so reich, als du gewesen ewiglich; mein Vertrauen steht ganz zu dir," und mit dem Vers aus Paul Gerhards Liede: „Schickt uns Gott ein Kreuz zu tragen, dringt herein Angst und Pein, sollt ich drum verzagen?" Oder sie sagte zu der sorgenden Mutter: „Liebe Mutter, weinet nur nicht, wir wollen recht beten und arbeiten; wenn ich aus der Schule kom- me, will ich fleißig Strohhüte flechten, der liebe Gott wird uns nicht -verlassen." So vergicng fast ein Jahr nach des Vaters Tode; die Wittlve hielt mit ihrem einigen Kinde sparsam und treulich Haus, und beide hatten durch Gottes Segen keinen Mangel. Das Mägdlein gieng fleißig zur Schule, flocht nach der Schule eben so fleißig Stroh zu Hüten; seine einzige äußerliche Unterhaltung und Freude war eine Henne, die sich die kleine Waise vom Küchlein auf- erzogen und mit dcit abgespartcu Brotkrumen ernährt hatte. Eines Tages in der Acrndtezeit geht die Mutter zu einem Bauer in dem nächsten Dorfe, um bei diesem Hafer rechen zu helfen, das Mägdlein aber geht nach seiner Gewohnheit in die Schule, und seht sieh, sobald cs nach Haufe gekommen, vor die Thüre seiner Hütte hin, um Stroh zu Hüten zu flechten. Da kommt ein Nachbarmädchen von zwölf Jahren, ein Kind von sehr wilder Art, und will Nvsinen nöthigen, mit ihr herum zu springen und Muthwilkeu zu treiben. Die kleine fromme Waise will das nicht. Hierüber erzürnt, reißt sie das stärkere Nachbarmädchen zu Boden und kniet ihr
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