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1. Der kleine deutsche Jugendfreund - S. 200

1839 - Reutlingen : Fischer
— 200 — den Sachen; daher sie sich zufrieden gaben, und sich das Ding aus dein Sinne schlugen. Des andern Morgens stunden sie frühe aus, und der alte Stilliug fing an, während daß er ein Morgen- lied sang, das alte Stroh loszubinden und abzuwerfen, womit er denn diesen Tag auch hübsch fertig wurde; so daß sie des folgenden Tages schon anfingen, das Dach mit neuem Stroh zu belegen; mit einem Wort, das Dach ward fertig, ohne die mindeste Gefahr oder Schreck dabei gehabt zu haben; außer, daß es noch einmal be- stiegen weiden mußte, um starke und frische Rasen oben über den First zu legen. Doch damit eilte der alte Stilling so sehr nicht; cs gierigen wohl noch acht Tage über, che es ihm einfiel, dieß letzte Stück Arbeit zu verrichten. Des folgenden Mittwochs stund Eberhard unge- wöhnlich früh auf, gieng im Hause umher, von einer Kammer zur andern, als wenn er etwas suchte. Seine Lenke verwunderten sich, fragten ihn, was er suche? „Nichts!^ sagte er. „Ich weiß nicht, ich bin so wohl, doch hab' ich keine Ruhe, ich kaun nirgend still seyn, als wenn Etwas in mir wäre, das mich triebe; auch spnre ich so eine Bangigkeit, die ich nicht kenne." Mar- garethe rieth ihm, er sollte sich anziehen, und mit Hein- richen nacher Lichthausen gehen, seinen Sohn Johann zu besuchen. Er war damit zufrieden; doch wollte er zuerst die Rasen oben auf den Hausfirst legen und dann Des andern Tages seinen Sohn besuchen. Dieser Gedan- ke war feiner Frau und Tochter sehr zuwider. Des Mit- tags über Tisch ermahnten sie ihn wieder ernstlich, vom Dach zu bleiben; selbst Heinrich bat ihn, Jemand für Lohn zu kriegen, der vollends mit der Deckerei ein Ende
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