1839 -
Reutlingen
: Fischer
- Autor: Gebauer, Christian August
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
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viertmeilcn ein. Nordwestlich mit dem Thüringerwalde,
nordöstlich mit dem südwestlichen Fusse des Erzgebirges,
südöstlich mit den Armen des Böhmerwaldes und süd-
westlich durch den fränkischen Landrücken mit der schwä-
bischen Alb zusammenhangend, sendet cs die aus seinem
Schooße hervorsprudelnden Gewässer nach allen vier Him-
melsgegenden aus: die Naab südwärts in die Donau,
den Main gegen Westen in den Nhein, die Saale nord-
wärts und die Eger ostwärts in die Elbe. Die Be-
standtheile des Gebirgs, das nach Südwesten und Süden
am steilsten abfällt, sind Granit, Gneus und Glimmer-
schiefer, im südlichen Theile Basalt und andere Gebirgs-
arten in kleineren Massen. Die höchsten Punkte, durch
weite Joche und Thäler voneinander geschieden, steigen
meist in den Wassertheilern und vorzüglich im Gebiet der
Elbe auf. Die bedeutendsten darunter sind: der Schn ee-
b erg 3,252, jenseits des Mainthals der schön gewölbte,
weit sichtbare Ochsen köpf 3,196, die Kösseln mit
zwei Gipfeln 3,060 und der Döbraberg, der nörd-
liche Gränzwächter, 2,653 Fuss hoch.
Vom Fichtelgebirge südöstlich bis an den Ursprung
der Moldau hinaus lagert sich der Böhmerwald, als
Hauptschcide zwischen Elbe und Donau und als Gränz-
mauer zwischen Böhmen und Baicrn, durch welches letz-
tere er jedoch mehrere Vorberge verbreitet. Gegen das
Donaugebiet steiler abfallend, als gegen das Elbland,
ist dieses rauhe Urgebirge, die baumlosen Hochgipsel
ausgenommen, dicht mit Waldungen bedeckt, voll schauer-
licher, unwegsamer Thäler und tiefgehender Schluch-
ten, in seinen Vorbcrgen überall reich an Eisen und in
der Nähe von Passau mit einem Schatze von Wasserblci
und trefflicher Porzellanerde gesegnet. Die bemerkcns-
wcrthesten Höhen sind: der Heidelberg 4,203, der