1839 -
Reutlingen
: Fischer
- Autor: Gebauer, Christian August
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
— 255 —
starken Gefälles und der vielen Klippen mühsam, ja ge-
fährlich, und daher im Ganzen nicht erheblich. Seine
vorzüglichsten Auflüste sind links die Enz, die aus zwei
Quellenflüssen, der großen und kleinen Enz, entsteht, die
nicht unbeträchtliche Nagold aufnimmt, und für die Holz-
flößerei von Wichtigkeit ist. Sie hat im Schwarzwald,
aus dessen Milte sie bricht, ein sehr wildes und fast durch-
aus enges Thal, das aber dann bis zu ihrer Mündung
bei Besigheim an Wein und Getraide reich ist. Rechts
fließen dem Neckar neben mehreren andern die F i l s und
Rems, der Kocher und die Jaxt zu. Die Fils ent-
springt oberhalb Wiesensteig in einer Schlucht der Alb
und mündet nach 9 '/- Meilen langem Lause bei Plochingen.
Durch Kultur und Fruchtbarkeit ausgezeichnet ist das
Thal der Ne ms, von ihrer Mündung bei Neckarrems bis
über Schorndorf hinauf; aber ihre Wiege unweit Aalen
steht auf rauhem Albbvden. Die beiden Quellen des Ko-
chers, der rothe und der schwarze Kocher, liegen nahe
bei denen der Brenz und wie die Quelle der Jaxt, im
Bereiche des Albgebirgs. Sein Lauf führt zum Theil
durch wilde, waldige Gegenden. Wimpfen gegenüber
fließt er in den Neckar und nicht weit davon auch die Jaxt,
die ihn auf ihrem ganzen Lauf in gleichem Inge begleitet.
Das Fichtelgebirge, das, wie schon früher bemerkt
wurde, nach allen vier Himmelsgegenden Flüsse ausschickt,
sendet auch dem Rhein einen zu, und zwar den bedeutend-
sten seiner Nebenflüsse. Dieß ist der Main. Er bricht
aus einer Granitspalte am östlichen Abhange des Ochsen-
kopfes hervor und wird weißer Main genannt, bis er
sich unterhalb Kulmbach mit dem westlich von Krenßen
entspringenden und durch die vom Südabhange des Ochsen-
kopfs kommende Steinach verstärkten rothen Main
vereiniget. Lange verweilt er zwischen den Gebirgen des