1839 -
Reutlingen
: Fischer
- Autor: Gebauer, Christian August
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
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den Namen. Bei Telfs im Oberinnthal schon für kleinere
Fahrzeuge schiffbar geht der jugendliche Fluß sodann über
Znsbruck, Hall, von wo aus er größere Schiffe trägt,
Nattenberg und Kufstein nach Baiern; berührt in diesem
Lande Rosenheim und Wasserburg, und sendet der Donau
seine milchweißen Fluthen unterhalb Passau aus einem
herrlichen Waldgebirge rasch entgegen. Hier übertrifft er
den Hauptstrom bei weitem, sowohl an Breite, als an
Tiefe: denn erstere macht bei ihm 890 und bei der Donau
nur 754 Fuß ans, und hinsichtlich der lehtern sinket er
zu 53 bis 70 Fuß hinab, während die Donau nur 58 bis
59 Fuß Tiefe hat, so daß man, besonders wenn sein
höherer Ursprung in Betracht gezogen wird, wohl richti-
ger sagen dürfte: die Donau ergieße sich in ihn, als er
in sie. Aber wer vermag der Schwarzwälderin den Besitz
eines längst verjährten Rechtes mit Erfolg streitig zu ma-
chen? In Tyrol verstärken den Inn, dessen Lauf 67 Mei-
len beträgt, neben andern Gewässern die Sill und die
Z i l l; in Baiern die schiffbare M a n g f a l l, der Abfluß
des Tegernsees, bei Rosenheim und die aus den Salzbur-
ger Alpen hervorgehende Salza, die von Hallein an be-
fahren wird, bei Braunau. Dem Inn gerade gegenüber
ergießt sich durch eine finstere Bergschlucht die aus dem
Böhmerwalde kommende Jlz. Ihr Wasser hat eine
schwarze Farbe, aber es nährt Perlcnmuscheln, in denen
man schon Perlen sano, die den vst - und westindischen an
Schönheit wenig nachgaben. Die Traun, die unterhalb
Linz, beinahe gegenüber von Steiereck, der Donau zu-
strömt, verdankt ihren Ursprung dem herrlichen Grundel-
see im österreichischen Salzkammergute, vereinigt sich mit
dem Auffeerbach, der aus dem Ausseersee niederfällt, und
bildet sodann den von Felsenwänden und Alpengipfeln hvch-
umragten Hallstädter - und den nicht minder großartigen