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1. Der kleine deutsche Jugendfreund
1839 -
Reutlingen
: Fischer
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1. Der kleine deutsche Jugendfreund 
- S. 323
1839 -
Reutlingen
: Fischer
— 323 —
der Ostsriese den Fang der Häringe selbst in entlegenen
Meeren treibt und mit dem Ertrage einen beträchtlichen
Theil der deutschen Staaten versieht. An dem Strande und
aus den Inseln der Ostsee ist die Fischerei sv ansehnlich,
daß man in vielen Dörfern fast keinen andern Erwerbs-
zweig kennt. Was die Küsten des adriatsichen Meeres an
Sardellen, Thunfischen und Makrelen liefern, verliert lich
größtentheils in der Umgegend von Triest und macht uns
ebenfalls nicht unabhängig von dem Auslande. Ungleich
erheblicher stellt sich dagegen bei unserm Reichthum an
fischreichen Seen lind Strömen und der großen Menge grö-
ßerer und kleinerer Teiche die S ü ß w a sse r fi s ch e r e i dar,
die iil Nvrddeutschland am bedeutendsten und auch in Böh-
men, wo cs gegen 2000 gutbesctzte Streich-, Streck-und
Hanptteiche giebt, von nicht geringer Wichtigkeit ist. Am
Rhein, vorzüglich zwischen Oberwesel und St. Goar, an
der Oder, der Elbe und au mehreren ihrer Nebenflüsse be-
schäftigt der Fang der Lachse oder Salmen, und an der Oder
und der Elbe der der Störe viele Hände. Perlen zwar
kleiner, als die orientalischen,, diesen aber rücksichtlich der
Reinheit und des Glanzes nicht im mindesten nachstehend,
fischt man in mehreren Flüssen Sachsens und Böhmens.
Die V i e h z u ch t wird durch ganz Deutschland so sorg-
fältig und mit solchem Erfolg getrieben, daß sie in den mei-
sten ihrer Zweige für den Bedarf ausreicht und in einigen
selbst bedeutende Artikel zur Ausfuhr liefert. Die War-
tung uild Pflege des Rindviehs, früher nur in den Alpen
und in den Maschgegeuden ausgezeichnet, hat, wenn sie
auch nicht überall den wichtigsten Zweig der Landwirth-
schast ausmacht, sondern m vielen Strichen mehr als Be-
förderungsmittel des Ackerbaues dient, durch die Verliesse-
ruilg der Wiesen und die fast allgemein möglich gemachte
Stallfütterung gegenwärtig in den meisten Landesstrichcn