1839 -
Reutlingen
: Fischer
- Autor: Gebauer, Christian August
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
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giebt, gewonnen. Brennbare Mineralien brechen vorzüg-
lich in den Provinzen Schlesien und Sachsen, so wie in
den Nuhrgegenden. Reichhaltige Salzquellen sind in
Sachsen und.wesiphalen. Auch fehlt cs nicht an Alaun,
Vitriol, Dachschiefer, Schleif- und Mühlsteinen, Kalk-
stein-, Marmor- und Gypsbrüchen, Werk-und Quader-
steinen, Erd - und Thonarten rc. Rücksichtlich der Indu-
strie beschäftigen sich die zahlreichen Fabrik - und Manu-
fakturanstalten nicht nur mit den im Lande selbst erzeug-
ten Stoffen, sondern auch mit solchen, die roh aus dem
Auslande eingeführt werden. Eigentliche Fabrikländer
sind die Regierungsbezirke Breslau, Arnsberg, Minden,
Köln, Düsseldorf, Aachen und einige Theile von Sachsen
und Brandenburg, indem hier nicht nur die Städte, son-
dern auch das platte Land an dem Kunst - und Gewerb-
fleiße Antheil nehmen. Als die ersten und wichtigsten Ge-
genstände der Industrie kann man Leinwand, Wollen-
waaren, Eisenfabrikate und Baumwollcnwaaren betrach-
ten. Der Hauptsitz der Leinwandfabrikation sind Schlesi-
en und Westphalcn, wiewohl Garnspinnerei und Leinwe-
bcrei mehr oder weniger über alle Provinzen verbreitet
sind. Die Tuchweberei blüht vorzüglich im Regierungs-
bezirk Aachen, wo Burtscheid, Eupen, Montjoie und
Malmedy so vortreffliche Tücher und Kasimire liefern,
daß sie den französischen gleichgesetzt und den besten engli-
schen vorgezogen werden. Außerdem sind Lennep, Burg,
Gvldberg, Grünbcrg, Züllichau, Kottbus, Branden-
burg, Luckeuwalde :c. Hauptsitze der Wollenfabrikation.
Die Eisen - und Stahlfabriken, von denen Oberschlesien,
Sachsen, Westphalcn und die Rheinlande die ausgedehn-
testen und berühmtesten besitzen, verfertigen Gußwaaren
von den festen der Zeit trotzenden Brücken bis zur Fili-
granarbeit, Stab-, Zain-, Band-und Neckeisen, Btech,