1839 -
Reutlingen
: Fischer
- Autor: Gebauer, Christian August
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
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sicher Erwerbszweig der Asb ist die Schneckenzucht. An
wilden Thieren finden sich Hirsche, Rehe, seltener Dam-
hirsche, sehr viele Hasen, Füchse, Eichhörnchen, Katzen,
Hans - und Baummarder, große und kleine Wiesel, Il-
tisse, Dachse, Igel, Siebenschläfer, Fischottern :c.; an
wildem Geflügel Gänse, Enten, Tauben, Reb-, Hasel-,
Birk - und Anerhühncr, Schnepfen rc. Neben Aalen,
Hechten, Forellen, Karpfen, Schleihen, Karauschen,
Gruppen, Barschen, Barben, Weißfischen und Grun-
deln , den gewöhnlichsten Bewohnern der würtembergi-
schen Seen, Flüsse und Bäche, nähren die Donau und
Iller Rothfische, die Seen Oberschwabcns Welse und der
Bodcnsee Quappen, Rheinlanken, Lachsforellen, Gang-
fische und Blanselchen. An Krebsen ist kein Mangel und
die spanischen Fliegen bilden in einigen Gegenden einen
Handelsartikel. Die wichtigsten Mineralien sind Eisen,
Kobalt, Steinkohlen, Torf, Salz, Marmor, Kalk,
Gyps, Alabaster, Kalkschiefcr, Sandstein, Kalkspat!),
viele' Versteinerungen, Erd- und Thonarten, Mine-
ralwasser re.; indessen beschränkt sich der Bergbau blos
ans Eisenerze, Vitriol und sehr wenig Kobalt. Salz
wird in 5 Salinen in so großer Menge gewonnen, daß
es unter die bedeutendern Ausfuhrartikel des Landes
gehört. Obgleich Würtemberg kein eigentliches Fabrik-
land ist, so stehet sein Knnstgeschäft doch auf einer be-
trächtlichen Höhe, wenn die Fabriken lind Manufakturen,
deren cs an 300 mit etwa 8000 Arbeitern zählt, auch ge-
rade nicht groß und glänzend sind. Außerdem herrscht al-
lenthalben ein so lebendiges Kunst - und Handwcrksge-
werbe, daß die Zahl der Meister und Herren sich über
150,000, der Gesellen und Gehülfen ans mehr als 133,000
belauft. Der ausgebreitetste Industriezweig ist die Lein-
weberei, die nebst der Spinnerei sich über das ganze Land