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1. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 279

1854 - Stuttgart : Hallberger
279 verrieth, blieb er in seiner Sicherheit und hielt die deutschen Barbaren für viel zu einfältig, als daß sie einen so klugen und weltumfassenden Anschlag erdenken sollten. Um den Barns von seinem guten Lagerplatze weg in gefährlichere Gegenden zu locken, mußte ein entferntes Volk einen Aufstand erregen. Barns brach mit einem Heere von mindestens 40,000 Mann gegen dasselbe auf. Die verbündeten Fürsten entfernten sich, zogen ihre schon bereit gehaltenen Haufen zusammen, verabredeten den Angriff, und als die Römer mitten in den Wildnissen des teutoburger Waldes waren, in der Gegend von Paderborn über Detmold nach Herfort und Minden hin, so brachen die Deutschen von allen Seiten auf sie los. Die Römer dachten an keinen Angriff; ohne Ordnung, mit vielem Gepäck, sogar mit einem Haufen von Frauen und Kindern zogen sie in dem rauhen Waldgebirge daher. Der Sturmwind brauste in den hohen Gipfeln der Eichen, und der Boden war von vielem Regen ganz durchweicht. Die Meisten mochten sich wohl in ihrem Herzen weit weg aus diesen Wildnissen wünschen. Da kamen plötzlich ans dem Dickicht des Waldes, von allen Höhen und aus allen Schluchten die Schaaren der Deutschen, die solche Wege und solches Wetter gewohnt waren, her- vor, und schleuderten ihre scharfen Wurfspeere gegen die erschrockenen Römer. Diese ordneten sich, so gut sie in den unwegsamen Gegenden konnten, nahmen das Gepäck und den Troß in die Mitte und vertheidigten sich. Aber die Sehnen der Bogen waren vom Regen erschlafft, die übrigen Waffen auch großentheils verdorben; auf dem schlüpfrigen Boden konn- ten sie in ihren schweren Harnischen keinen festen Fuß fassen und den Deutschen überhaupt wenig Schaden zufügen. Biele von ihnen sanken ermattet und verwundet zu Boden. Am Abend endlich gelang es ihnen, einen Platz zum Lager zu finden und sich zu verschanzen, so daß sie doch einige Stunden ausruhen konnten. Am andern Morgen aber mußten sie weiter; ihre einzige Hoff- nung war, sich bis zu ihren festen Plätzen, wo noch Besatzung lag, und so weiter bis an den Rhein durchzuschlagen, und wirklich kamen sie auch in eine etwas freiere, ebenere Gegend, wo sie abgeschlossene Reihen bilden und die Angriffe der Deutschen bester abwehren konnten. Allein das dauerte nicht lange; bald ging ihr Weg wieder in den schreck- lichen Wald. Nun griffen die Deutschen mit neuer Wuth an, erschlu- gen eine Menge und jubelten laut, daß der Römerhaufen immer klei- ner und kleiner wurde. Noch einmal versuchten diese, ein Lager aufzuschlagen und Wall und Graben auszuwerfen; allein die Deutschen ließen ihnen nicht Zeit
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