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1. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 334

1854 - Stuttgart : Hallberger
334 Als nun von seinen Wunden Graf Ulrich ausgeheilt, Da reitet er nach Stuttgart, er hat nicht sehr geeilt; Er trifft den alten Vater allein am Mittagsmahl; Ein Uriger Willkommen! kein Wort ertönt im Saal. Dem Vater gegenüber sitzt lllrich an dem Tisch, Er schlägt die Augen nieder, man bringt ihm Wein und Fisch; Da faßt der Greis ein Messer und spricht kein Wort dabei, lind schneidet zwischen beiden das Tafeltnch entzwei.*) 3. Die Döffinger Schlacht. 23. August 1388. Die Verbindungen der Reichsstädte unter einander bewogen die Fürsten und Edeln gleichfalls zu Vereinigungen, von denen die wichtigste der Löwenbund war. Er breitete sich durch Schwaben und Franken und die überrheinischen Länder ans und ward in mehrere Kreise getheilt, von denen jeder seine Hanptleute hatte. Eberhards Sohn, Ulrich, war einer der Hanptleute des schwäbischen Kreises. Der Sieg der schweizerischen Eidgenossen bei Sempach (1386) über den Erzherzog Leo- pold, den Schwager Eberhards, erhöhte den Uebermuth der schwäbischen Reichsstädte gegen Eberhard, dessen Völker auch mit bei Sempach gefochten hatten. Nenn und zwanzig Reichsstädte brachen ins württembergische Gebiet ein und verheerten Alles weit und breit. Viertausend Mann belagerten den stark befestigten Kirchhof zu Döffingen bei Böblingen, als ihnen Eberhard mit den Hülfsvölkern vieler Mitglieder des Löwenbundes entgegenzog und eine Schlacht lieferte. Dem Wolf von Wnnnen- stein verdankte Eberhard vorzüglich den Sieg. Am Ruheplatz der Todten, da pflegt es still zu sein, Man hört nur leises Beten bei Kreuz und Leichenstein! Zn Döffingen wars anders, dort scholl den ganzen Tag Der feste Kirchhof wieder von Kampfruf. Stoß und Schlag. Die Städter sind gekonuncn, der gjaiier hat sein Gut Zum festen Ort geflüchtet und hälts in tapfrer Hut; Mit Spieß und Karst und Sense treibt er den Angriff ab, Wer todt zu Boden sinket, hat hier nicht wett ins Grab. Graf Eberhard der Greiner vernahm der Seinen Noth, Schon kommt er angezogen mit starkem Aufgebot; Schon ist um ihn versammelt der besten Ritter Kern, Vom edeln Löwenbunde die Grafen und dje^ Herrn. Da kommt ein reis'ger Bote vom Wolf von Wunnenstein: ,,Mein Herr mit^seinem Banner will euch zu Dienste sein." Der stolze, Graß entgegnet: „ich hab sein nicht begehrt, Er hat umsonst die Münze, die ich ihm ejm. verehrt." Dieser Gebrauch kommt als Ehrenstrafe für Ritter und Edelleute auch sonst im Mittelalter vor.
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