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1. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 403

1854 - Stuttgart : Hallberger
403 seines schlafenden Kindes, die er morgen beide wird erquicken können. Wenn die Kräfte nicht mehr aushalten, wenn die Augenlieder zusammensinken wollen, sieht er die beiden Schlafenden an, die matte Hand erhält neue Kraft, wenn er sie auf die kranke, heiße Hand seiner lieben Frau, oder auf die heute recht bleich aussehende Wange des Kindes legt; so ist gegen Morgen die Kleidung fertig. Er trägt sie zur bestimmten Stunde dem Fremden hin, und dieser findet sie so vollkommen nach seinem Wunsche, daß er dem armen Schneider mehr gibt als gewöhnlich, ■ und da er die Freudenthränen sieht auf der bleichen Wange, noch mehr. Der Arme geht und erquickt sich und die Seinen. Aber sein gestriges Abendgebet aus dem geängstigten und zerschlagenen Herzen war auf eine Weise erhört worden, wie er sichs heute, so sehr auch seine Seele voll Freude und Hoffnung, sein Mund voll Dankes war, nicht träumen konnte. Der Fremde blieb diesen Tag noch in Altenburg. Bei einem gar sonderbaren Zufall, der in einer vornehmen Gesellschaft, wobei der Fremde war, sich ereignete, fand er eine sehr gute Gelegenheit, den armen Schneider als einen in seinem Handwerk ganz vorzüglich geschickten Meister anzuempfehlen. Mehrere Anwesende merkten sich Wohnung und Namen, und von nun an fand H. so viel Arbeit, daß er sich nie mehr mit den Seinen hungrig schlafen legen durfte und daß er später sein Auskommen sehr gut hatte. 187. Denksprüche. 1. Lotteriezettel sind Eingangszettel ins Bettelhaus. 2. Bettelstab ist das härteste Holz. 3. Spar' in der Zeit, so hast dn in der Noth. 4. Dem Fleißigen guckt der Hunger wohl ins Fenster, darf aber nicht ins Haus kommen. 5. Der Herr muß selber sein der Knecht, Will ers im Hause haben recht. 6. Den Geschickten hält man werth, Den Ungeschickten Niemand begehrt. 7. Wer sich im Haus um den Nagel nicht kümmert, dem faulen die Sparren. 8. Der Groschen, den das-Weib erspart, ist so gut, als der Groschen, den der Mann erwirbt. 9. Man muß nicht mit Sechsen fahren, wenn man nur für Zwei Futter hat. 26
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