1835 -
Darmstadt
: Jonghaus
- Autor: Fischer, Johann Georg
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch, Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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als Thon, so heißt er Thonboden und dieser wird desto
strenger, je weniger Antheil vom Sande darin enthalten
ist. Der Boden heißt schwer, wenn er mehr Thon, als
Sand enthält; er heißt leicht, wenn der Sand überwie-
gend ist, und gemischt, wenn er aus Thon und Sand zu
gleichen Theilen besteht. Man nennt den Boden warm
oder hitzig, wenn er viel und kalt, wenn er wenig oder
keinen Kalk enthält.
77. Jede einzelne der vorerwähnten Erdarten ist für
sich unfruchtbar und zum Ackerbau untauglich. Die Kiesel-
erde (der sandige Boden) nimmt zwar die nährende Feuch-
tigkeit leicht auf, aber sie hält sie nicht genug an, weil sie
aus lauter kleinen Steinchen besteht, welche das Wasser
nicht auflößt. Sie wird nach dem stärksten Regen sogleich
wieder trocken und der Dünger verliert bei einiger Dürre
seine Kraft. Auch hat sie noch den Fehler, daß sie den
Wurzeln keinen festen Stand gibt, und daß diese bei hef-
tigem Regen oder Winde leicht von der ihnen nöthigen
Bedeckung entblößt werden (Flugsand). Doch wachsen
auch einige Gewächsarten gern in dürrem Sandboden, die
dann ihre Nahrung wohl meistens aus der Luft empfangen.
78. Die Kalkerde ist hitzig und trocken und daher
für sich allein den wenigsten Gewächsen zuträglich. Die
Thon- und Lehmerde wird bei starkem oder anhaltendem
Regen zähe, bei großer Dürre aber fest und spröde; bei-
des schadet dem Wachsthume der Pflanzen. Kalk und
Lehm mit einander vermischt, gibt einen fruchtbaren Bo-
den; besteht er aus gleichen Theilen, Lehm und Kalk, so
heißt er Mergel; ist der größere Theil der Mischung Kalk,
so heißt er Kalkmergel, im Gegentheile Thon- oder Lehm-
mergel,
79. Die Dammerde (Gewächserde) ist die beste un-
ter allen, da sie den Pflanzen die meisten Nahrungstheile
gibt. Die Kraft des Bodens oder seine Fettigkeit hängt
daher vorzüglich von dieser Bodenart ab. Sie nimmt
nicht nur die nährende Feuchtigkeit leicht auf, sondern hält sie
auch an, indem sie von derselben ganz durchdrungen und
aufgelößt wird. Sie macht den Thonboden locker, wird
aber nicht so lose, wie der Sand; sie ist warm, aber nicht
hitzig; in der Nässe weich, aber nicht zähe; in der Trok-