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1. Naturkunde, Erdkunde, Geschichte, deutsche Sprachlehre, Münz-, Maß- und Gewichtkunde - S. 298

1852 - Stuttgart : Metzler
298 Geschichte Jb«?i8. sprengte mit seinen Grenadieren den Rath der 500 auseinander. Er gab Republik 3 Konsuln, deren erster er selbst war. Als solcher wurde er für die damalige Zeit der Wohlthäter Frankreichs, weil er wieder zur ge- setzlichen Ordnung und Sittlichkeit zurückführte. Als man seinen angebote- nen Frieden verschmähte, stellte er sich an die Spitze der italienischen Armee und gab durch den einzigen Sieg bei Marengo über die Oestreicher unter 1800 dem alten Melas den Franzosen ganz Italien wieder. In Bayern stritt aber Moreau mit Erzherzog Johann bei Hohenlinden so heftig, daß 7000 Todte das beschneite Schlachtfeld bedeckten, der französische Sieger 11,000 Gefangene mit wegführte und 3 Wochen nach der Schlacht nur noch 20 Stunden von Wien entfernt stand. Kaiser Franz musste den Frieden 1801 annehmen, wie ihn der Cónsul zu Lüneville dictirte. Der Rhein ward darin als Gränze für Frankreich und Deutschland erklärt und das ganze schöne linke Rheinufer dem Sieger als Beute preisgegeben. Um die ver- kürzten Reichsfürsten dafür zu entschädigen, wurden alle geistlichen Herr- schaften und Kurfürstenthümer, außer Kurmainz, weltlich gemacht und nebst 45 Reichsstädten und den schwäbischen Reichsdörfern jenen zugetheilt. Reichsstädte blieben nur Augsburg, Nürnberg und die 4 jetzigen. Weltliche Kurfürstenthümer wurden Württemberg, Baden, Hessen-Kassel und Salz- burg, mit welchem letzteren Oestreich den bisherigen Großherzog von Tos- kana entschädigen musste. Die Waffen Frankreichs und Englands ruhten 1802 nur 1 Jahr gegen einander. Bonaparte, der sein lojähriges Consulat in ein lebenslängliches ohne Amtsgenossen hatte verwandeln lassen, besetzte Hannover und ließ sich bald, um auch zu heißen, was er war, im Ilten Jahr der Republik als Napoleon I. durch Gottes Gnade und den Willen 1803 der Nation zum erblichen Kaiser der Franzosen ernennen und vom 1804 Papste krönen, worauf Kaiser Franz ll., weil er das nahe Ende des deut- schen Reiches voraussah, sich als erbl. Kaiser von Oestreich Franz I. nannte. 8. 40. Kaiser Napoleon. Auflösung des deutschen Reichs. Schon als Cónsul hatte Bonaparte das deutsche Reich und alles Recht verhöhnt, da er den ihm verdächtigen französischen Herzog von Enghien mitten im Frieden durch 400 Reiter aus feinem Zufluchtsort in Baden entführen und bei Paris erschießen ließ. Als Kaiser bot er nun Alles auf, um seine unbegränzte Ehrsucht zu befriedigen. Dem Lüneviller 1805 Frieden zuwider setzte er sich in Mailand die eiserne Krone des neugestifte- ten Königreichs Italien aus, vereinte andere italienische Länder gänzlich mit Frankreich und rief so durch viele Gewaltthat zum drittenmal einen Waf- fenbund zwischen England, Russland, Oestreich und Schweden gegen sich hervor. Aber Preußen und Norddeutschland blieben neutral, Bayern, Württemberg und Baden reihten sich dem fremden Eroberer an, und nur den Landgrafen von Hessen vermochten auch die glänzendsten Versprechun- gen nicht zum Abfall von seinem Kaiser zu bewegen. Ehe man ihn ahme, war Napoleon durch die 2 preisgegebenen Thore zu Deutschland, Straß- burg und Mainz, mit seinen sieggewohnten Scharen ausgezogen. Der östreichische Heerführer Mack ließ sich von allen Seiten einschließen und ir.oct.ergab sich endlich mit 24,000 Mann in Ulm, und am ersten Jahrestag
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