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1. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 150

1860 - Stuttgart : Hallberger
T 150 diese Wagen und wandernden Kamine, dieser Dampf und dieses Brausen, und das Gedränge, um Platz zu erhalten, der taktmäßige Gang der Maschinen und das Pfeifen und Zischen des ausgelassenen Dampfes, Alles verstärkt den Eindruck, und ist man hier zum erstenmal, so denkt man ans Umwerfen, ans Arm- und Bcinbrechen, oder aus Zerquetschen und Zusammenstoßen mit einer andern Wagenreihe; ich glaube aber, es ist nur das erstemal, daß man daran denkt. Das Reisen auf der Eisenbahn ist das wohlfeilste, so daß auch Arme mitfahren können, indem es ihnen weniger theuer wird, als wenn sie den langen Weg gehen, in Wirthshäusern einkehren und auf der Reise übernachten sollten. Man setzt sich in die gemächliche Kutsche, der Couducteur macht die Thür hinter uns zu, wir können das Fenster herunterlassen, können frische Luft genießen, ohne eine Unannehmlichkeit von Luftdruck zu befürchten; es ist wie in jedem andern Wagen, nur weit gemächlicher. Die erste Empfindung ist eine ganz leise Erschütterung der Wagen, und nun sind die Ketten gespannt, welche dieselben zusammenhalten; die Signalpfeife läßt sich hören, und die Fahrt beginnt, erst langsam, die ersten Schritte geht es saust, als ob eine Kinderhand den Wagen zöge. Die Schnelligkeit nimmt allmählich z»; und man weiß nicht recht, ob die Fahrt schon angefangen hat, denn der Wagen gleitet wie ein Schlitten auf dem ebenen Schneefeld. Du siehst zum Fenster hinaus und entdeckst, daß du einherjagst wie mit galoppirenden Pferden; es geht noch schneller, und du scheinst zu fliegen. Fährt man durch flache, bevölkerte Länder, so ist es, als ob Stadt dicht an Stadt läge; jetzt kommt eine, jetzt wieder eine! Man kann sich recht den Flug der Zugvögel denken; so müssen sie die Städte hinter sich lassen. Die Fuhrwerke, die man auf den Straßen sieht, scheinen still zu halte»; die Pferde vor den Wagen heben die Füße, scheinen sie aber wieder auf dieselbe Stelle niederzusetzen, und dann sind wir schon längst vorbei. Jeden Augenblick ist man an einer neuen Station; wo Reisende abgesetzt und wieder aufgenommen werden sollen; hiedurch wird die Fahrt verzögert; man hält -einige Minuten an; gtvc die Wagcnreihe dann jagt man weiter und ist in kurzem wieder unter Dach, ■ 77//Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Job. 14, 6. Ein Christ, der diesen Weg kennet und schon angefangen hat, darauf zu gehen, soll und darf nicht zweifeln und zagen wie jene, die nicht an Christum glauben und den Reim führen: Ich kt', und weiß nicht wie laug, ^ Ich sterb, und weiß nicht wann, , Ich fahr, und weiß nicht wohin, Mich wundert, daß ich fröhlich bin. Der Christ kann diesen Reim getrost umkehren und also sagen: Ich leb, und weiß wohl wie lang, Ich sterb, und weiß wobl wie und wann, Ich fahr, und weiß gottlob! wohin. Mich wundert, daß ich traurig bin! , ' - y
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