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1. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 160

1860 - Stuttgart : Hallberger
160 der Hügelmassen bieten weite und herrliche Aussichten über die an ihrem Fuß sich ausbreitenden Landschaften dar. Bekannt sind in dieser Hinsicht der Rothenberg bei Untertürkheim 1263 Fuß, Kapelberg bei Fellbah 1444 Fuß, Wunnenstein bei Win- zerhausen 1206 Fuß, Michelsberg bei Bönnigheim 1200 Fuß, Heilbronner Wart- berg 966 Fuß, Waldenburg 1568 Fuß, Einkorn bei Hall 1570 Fuß hoch, welche meist auch mit Trümmern ehemaliger Burgen oder Kapellen geziert sind. Ebenso gewähren die südlichen Flächen, die Höhen im Gäu und auf den Fildern, die ent- zückendsten Aussichten gegen Süden mit dem prachtvollen Hintergrund der Alb. Wenden wir unsere Blicke auf dah Innere der Erde, auf das unter der Ober- fiäche verborgene Gestein, so begegnen uns in dem beschriebenen Gebiet dreierlei Gesteinsarten. 1. Die Ebenen am Fuß der Alb und die Filder bestehen aus Lias (Leies), der sich auch noch auf die Hügel des Welzheimer Waldes und des Schönbuchs herein- zieht." Er besteht theils aus einem sehr weichen, feinkörnigen, meist hochgelben Sandstein (Liassandstein), der Eisenerz enthält, das in Wasseralfingen verwendet wird, theils aus dem dunkelschwarzbläulichen Kalk (Liaskalk), der zum Straßenbau dient, theils aus Schiefer (Liasschiefer), in welchem sich die merkwürdigsten Verstei- nerungen, z. B. versteinerte Knochen der Fischcidechse, finden, namentlich bei Voll, Zell, Ohmden, Dürnau, Heiningen. An mehreren Orten, z. B. bei Voll, Reutlingen und Scbastiansweiler, entspringen in diesem Schiefer Schwefelquellen; auch wird er zum Dachdecken gebraucht. 2. Das Gestein der Hügelmassen besteht theils aus Mergel, theils aus Sand- stein und wird unter dem Namen Keuper zusammengefaßt. Der Keupersandstein ist nicht so weich wie der Liassandsteiu und von gelblichgrünlicher, meist jedoch von röthlicher Farbe, weßwegen die Hügel schon von ferne durch ihr röthliches Aussehen auffallen. Er wird, z. B. um Stuttgart, häufig als Werkstein verwendet. Der Mergel ist unter dem Namen Leberkies bekannt, zerfällt in kleine Plättchen und wird häufig in die Weinberge gebracht. Auch Gips und Steinkohlen kommen im Keuper vor, letztere aber nur in Nestern. 3. Der übrige Theil unseres Gebiets, also die Flächen mit Ausnahme der Filder und der Vorebenc der Alb, ist mit dem sogenannten Muschelkm bedeckt, der meist bläulichgrau bis hellgrau aussieht, und mit welchem die meisten Straßen des Unter- und Mittellandes beschlagen werden. Dieses Gebilde umschließt einen uner- meßlichen, erst seit etwa dreißig Jahren entdeckten Reichthum an Steinsalz, welcher in den Salzwerken, die theils am obern Neckar in Wilhelmshall und Nottenmünster, theils am unten: Neckar zu Friedrichshall und Clemenshall, theils am Kocher zu Wilhelmsglück angelegt sind, ausgebeutet wird. Unter den Mineralquellen des Muschelkalks find die berühmtesten die zu Niedernau ob Nottenburg, zu Cannstatt und zu Mergentheim. Das Klima unserer Landschaft ist im Ganzen mild und angenehm, am mildesten am untern Neckar, Kocher, an der untern Jagst, an der Tauber und Enz. Hier sind die besten Weingegenden. Je weiter gegen Süden, desto rauher wird das Klima; denn dorthinzu steigt der Boden immer mehr an; am rauhesten wird es in den oberen Neckargegenden und auf den Höhen des Welzheimer Waldes. Der Weinbau zieht sich tm Neckarthal und seinen Nebenthälern bis zur Alb und dem Schwarzwald hinauf. Noch an den nordwestlichen Vorhöheu der mittlern Alb kommt er vor. Die berühmtesten Weine find die von Uhlbach, Untery?:khe!in,
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