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1. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 222

1860 - Stuttgart : Hallberger
„Welches Namens ist dort die Burg", fragte ich den Begleiter, „welche nur einige hundert Schritte von hier auf dem Gipfel jenes Hügels steht?" — „Das ist die Davidsburg auf Zion"-, sagte der Führer. Hier hat der Mann gewohnt, der größte seiner Zeit, der ein Prophet war, ein Dichter und ein König. Non hier aus konnte er Jerusalem beschauen und den Zug des Jordanthals in der Ferne, die Terebinthen und Olivenbäume betrachten, wie sie schmücken die Häupter der Hügel. Gegen Südost liegt vor dem Auge des Beschauers das Thal Josaphat, die Moschee aus Morija und weiterhin der Kessel des todten Meeres. — Kein Anblick vermag die Seele mit so trüben Gedanken zu erfüllen, wie das Thal Josaphat, ein enges Thal zwischen zwei Hügeln, deren einer den Oelberg, der andere die Stadt Jerusalenl auf seiner Höhe trägt, von dem fast wasserlosen Kidron durchschlichen. Niemals scheint die Sonne in diese düstere Tiefe^Morgens verbirgt sie sich hinter dem Oel- bergs und Nachmittags hinter Morija. Es ist das Thal der Schatten und der Gräber, und wer über die Brücke geht, die dort den Kidron überbaut, wird von unwillkürlichem Schaudern ergriffen. Rechts von der Brücke befin- den sich die Gräber Absalonö, Josaphats und Sacharjas. Betende liegen in der Nähe dieser Gräber aus dem Boden hingestreckt, und eine Masse aufge- schichteter Steine vermehrt das Traurige dieser Stätte. — „Dort im Osten", sagte der Führer zu mir, „sehen Sie den Oelberg, und jenseits an seinem östlichen Fuße liegt Bethanien." — Nächst Bethlehem ist Bethanien gewiß das lieblichste Dörflein, und theure Erinnerungen knüpfen sich an diese Stätte. Hier hat Lazarus gewohnt und Maria und Martha; in ihrem Kreise hat Jesus ausgeruht von der heiligen Arbeit, um neue Kräfte zu sammeln zur Ausführung seines schweren Berufes; hier hat der aus Jerusalem Verstoßene ein Obdach, der Heimatlose eine Heimat, der von seinem Volke ^Verachtete Liebe und Ehre gesunden. Bethanien möchte ich den Ort der stillen Liebe nennen. Es ist so einsam, so traulich an den Berg gebaut, rings von schattigen Bäumen, von grünenden Feldern umgeben, daß man Wohnung darin machen möchte, umgeben von geliebten Herzen. Unten am westlichen Fuße des Oelbergs liegt Gethsemane, und oben aus dem Gipfel die Himmel- sahrtskirche. Wie ein Berg des Friedens i.st der Oelberg mit seinen Bäumen anzuschauen. Fast konnte ich mein Auge nicht wenden von den heiligen Hü- geln mit ihren unvergeßlichen Erinnerungen. 107. Afrika. " Die Kultur Afrikas, nm arm erscheint sie, wenn man sie mit der von Asien vergleicht! Auf Asiens Erde 'rubk Noch immer der Segen des Paradieses, und die Despotie erscheint dort noch mild und menschlich im Vergleich zu der Sklaverei,
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