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1. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 239

1860 - Stuttgart : Hallberger
239 T- f Wie es nun damit zugegangen und wodurch eine solche Berluderung entstan- den sei, das wissen die Gelehrten selber nicht, wie sie denn überhaupt gar Vieles nicht wissen. Die heilige Schrift aber und die Sagen vieler Völker in Europa, Asien und Amerika erzählen uns von einer großen Fluth, von der Sindfluth, die über den ganzen Erdboden kam und ihre höchsten Berge bedeckte und wobei fast alle auf der Erde lebenden Wesen untergingen. Ein Theil des damaligen festen Landes scheint, wie es noch jetzt bei einzelnen Inseln geschieht, im Meere versunken zu sein, und em Theil des Meergrundes ist dabei zu festem Lande geworden. Zwar führen nicht alle Berge solche Muscheln und Seegewächse oder Salz bei sich, woraus man schließen könnte, daß sie ehemals Meergrund gewesen wären; aber alle, auch die, bei denen das nicht der Fall ist, sind offenbar bis auf die wenigen, aus vulkanischem Feuer erzeugten aus dem Wasser und im Wasser gebildet. Und das sagt uns auch die heilige Schrift, der freilich heut zu Tag manche Gelehrte immer gern widersprechen wollen, die aber, sobald man nur die Natur recht ansieht, auch in solchen Dingen immer Recht behält und auch ewige Wahrheit bleiben wird. Die Gebirge, welche keine Muscheln, keine Steinkohlen und keine Salze ent- lten und von welchen einige die höchsten Berge der Erde bilden, nennt man Ur- birge. Sie bestehen entweder aus Glimmerschiefer, welches nebst Quarz viel Glim- ._J|i oder Katzengold enthält, oder aus Gneiß und aus Granit, der wegen seiner besondern Hä» Md Schönheit zu Denkmälern und größeren Bauwerken häusig be- nützt wird, vs j§ Die Urgehirg^ haben die meisten Erze: Gold, Silber, ^ölei, Ziun^Kupfer, Eisen in sich. Mäu sindet diese meistens in sogenannten Gängen, welche man mit ehemaligen Spalten in den Gebirgen vergleichen kann, die sich durch die hinein- gcschlossenen Massen ausgefüllt haben. Die Gebirge, welche hauptsächlich aus Kalk, aus Sandstein und Gips bestehen und viele Muscheln, Steinkohlen und Salz in sich führen, nennt man Flötzgebirge. Diese Steinmassen liegen in großen Lagen über einander, die man Schichten nennt und welche dem Gebirge das Aussehen geben, das etwa eine Mauer hat, in der recht große Quaderplatten von verschiedener Form, eine über die andere, gelegt sind, solche Lagen nennt der Bergmann Flötze, und überhaupt bedeutet Flötzen oder Flößen ein Ansetzen durch Wasser, in welchem offenbar jene Gebirge sich gebildet haben. Diese Gebirge enthalten zwar nicht so viel Erze, als die Urgebirge, doch au manche« Stellen einen kupferreichen Schiefer, auch etwas Blei und Galmei und sehr viel Eisen. Den losen Saud, Lehm und Töpferthon, die in unsern Ebenen liegen, und woraus auch die Hügel bestehen, die man da sieht, nennt man aufgeschwemmtes Land. Da findet man außer dem Lehm und Töpferthon und außer Braunkohlen nicht viel Besonderes. Ueber allen diesen Gebirgsarten liegt dann die Damm- und Gartenerde. 113. Allgemeine Betrachtung über das Wettgebände. Dem geneigten Leser, wenn er zwischen seinen bekannten Bergen und Bäumen daheim sitzt bei den Seiiiigen, so ists ihm wohl, und er denkt just nicht weiter. Wenn aber früh die Sonne in ihrer stillen Herrlichkeit ausgeht, so weiß er nicht, wo sie herkommt, und wenn sie' Abends untergeht, weiß er nicht, wo sie hinzieht, und wo
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