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1. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 250

1860 - Stuttgart : Hallberger
250 als der Mond, ob man ihn gleich wegen der weiten Entfernung hier zu Land nicht dafür angesehen hat. Einer im Jahr 1680 war hundert sechzig mal näher bei der Sonne, als die Erde bet ihr ist. Einer im Jahr 1770 war sieben mal weiter von der Erde weg, als der Mond. Einige sind so weit entfernt, oder so klein, daß nur der Sternseher und Kalendermacher mit unsern Perspecti- ven (Ferngläsern) sie entdecken können; andere kann man ohne Zweifel gar nicht sehen, weil sie zu weit entfernt sind, oder bei Tag am Himmel stehen. Die Cometsterne haben viel Aehnliches mit den Planeten, und drehen sich eben so wie sie um die Sonne herum. Aber sie sind auch wieder sehr von den Planeten verschieden: 1) sie werden nur selten sichtbar; 2) sie haben keine so feste und kernhafte Masse als die Erde und andere Planeten; 3) sie sind mit einem schönen, leuchtenden Schweif geziert; 4) sie bedeuten nach der Meinung vieler Menschen ein großes Unglück. Sage erstens, sie erscheinen viel seltener als die Planeten, die alle Tage am Himmel auf - und untergehen, denn sie sind nicht immer so nahe bei der Sonne oder bei uns, wie die Planeten. Nein, sondern sie sind rechte Nacht- läufer und scheuen sich nicht, in die Fremde zu gehen, wie manches Mutterkind sich scheut. Wenn so ein Stern einmal um die Sonne herum ist und hat sich an ihr erwärmt und einen kräftigen Sommer gehabt, so zieht er in einer lan- gen Linie hinweg in seinen Winter hinaus, weiß Niemand woh^n. Wenn er alsdann dreißig oder hundert oder'viele hundert Jahre lang immer weiter und weiter hinweggezogen ist, und es fällt ihm ein, so kehrt er wieder um, damit er sich wieder einmal an der lieben Sonne recht erwärmen kann, und braucht wie- der eben so viel Zeit zu seiner Heimreise, und selten einer, der ihn zum ersten mal gesehen hat, wartets aus, bis er wieder kommt, sondern legt sich schlafen und bekümmert sich nachher nichts mehr darum. , Sage zweitens, der Cometstern hat keine so feste Masie, wie die Erde oder wie ein anderer Planet. Einige sehen aus wie ein bloßer Dunst, also daß man durch sie hindurch die andern Sternlein will sehen können, die hinter ihnen stehen. Andere sind zwar schon etwas dichter, haben aber doch das Ansehen, als wenn nicht Alles daran recht aneinander hinge, sondern viel leere Zwischen- räume da wären. Sage drittens, die Cometsterne sind mit einem schönen, leuchtenden Schweif geziert, aber nicht alle. Einige z. B. haben rings um sich bloß einen Strahlenschein, als wenn sie mit leuchtenden Haaren eingefaßt wären, wie in den großen Bibeln die Köpfe der heiligen Evangelisten und Apostel aussehen, und Johannis des Täufers. Hat aber ein solcher Stern einen Schweif, so hat er allemal das Ansehen eines Dunstes, der von Strahlen erhellt ist. Man kann hinter ihm immer die Sterne sehen, an denen er vorbeizieht, er. ist immer
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