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1. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 264

1860 - Stuttgart : Hallberger
264 möchten. In dieser Absicht gründete er nach und nach in Asien mehr als siebzig neue Städte, und setzte in dieselben neben Landeseingeborenen immer auch Leute von seinem Heere. Er suchte auch bei den rohesten Völkern die An- fänge der Gesittung, wie Ackerbau und regelmäßige Ehe, einzuführen, un- menschliche Gebräuche abzuschaffen und dergl. Aber mitten unter diesen Be- schäftigungen und unter Vorbereitungen zu einem neuen Eroberungszug nach Arabien ereilte ihn der Tod. Dies geschah zu Babylon im Jahr 323 vor Christi Geburt. Er war sich selbst jitni Gott geworden und in deinselben Maße, als er sich erhoben hatte, gesunken. Der Bezwinger so vieler Völker ver- mochte nicht, sich selbst zu bezwingen. Schwelgerei hatte seine sonst edlen Sitten befleckt und ohne Zweifel seinen frühen Tod herbeigeführt. Aus die Frage, wem er die Regierung des Reichs bestimme, antwortete Alexander sterbend: „dem Tüchtigsten!" Da sich aber mehrere seiner Feld- herren dafür hielten, so entstand ein dreiundzwanzigjähriger Krieg, aus wel- chem vier kleinere Hauptreiche hervorgingen: Macedonien, Kleinasien, Syrien, Egypten (Dan. 8, 8. 21. 22.) Doch nach Verfluß von drei Jahrhunder- ten waren diese Reiche alle von der Weltstadt Rom verschlungen. 123. Die Römer. In dem schönen Lande Italien, welches nns gegen Mittag zu liegt, wohnte vor alten Zeiten das berühmte und mächtige 'Volk der Römer. Sie haben ihren Namen von der Stadt Rom, die im Jahr 753 vor Christi Geburt erbaut worden ist. Der erste kleine Anfang dieses zur Weltherrschaft bestimmten Volkes fällt in das Jahrhundert, in welchem das Reich der zehn Stämme unterging (2 Kön. 15.), und Jesaias und Micha in Juda, Hosea in Israel weissagten. Das erste Gebiet um die Stadt Rom war nicht grösser, als was eine ganz massige Stadt jetzt an Aeckern und Feldern besitzt. Aber in diesem Volk war von Anfang an ein gewaltiger Ehrgeiz, Lust am Krieg , und ein harter, unbeugsamer, recht eigentlich eiserner Sinn, der sich durch > keine Furcht und durch kein Mitleiden vom Verfolgen blutiger Eroberungen abbringen liess. Jeder römische Bürger war Soldat, und es fand sich immer eine Anzahl tapferer Anführer in Rom, zu denen die Krieger ein unbedingtes Zutrauen hatten; dazu war strenge Kriegszucht und Ordnung im Heere, und ein Eifer für die Macht und Ehre des Vaterlandes, dem kein Opfer zu gross war. _ Wie streng die Kriegszucht gehandhabt wurde, davon nur ein Bei- spiel: im Kriege gegen die Latiner, eine italische Völkerschaft, war von den beiden Oberanführern oder Consuln der Befehl ausgegangen, dass kein Römer mit den Feinden ausser der Ordnung sich in einen Kampf einlassen soll. Des einen Consuls (Manlius) eigener Sohn aber, gereizt durch den Hohn eines Feindes, nahm dennoch einen Zweikampf mit diesem an und erlegte ihn. Freudenvoll brachte er mit seiner jubelnden Schaar die erbeutete Waffemü- stung ins Lager. Als ihn der Vater sah und vernahm, was geschehen war, wandte er sich ab vom Sohn, berief die gesamte Mannschaft und kündigte
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