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1. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 266

1860 - Stuttgart : Hallberger
266 als Karthago zerstört wurde, war auch die Stadt Korinth durch ihre Hand in Flammen aufgegangen (146 vor Chr.); denn die gewaltigen Eroberer hatten ihren Blick auch nach Morgen gewendet, und bald war Macédonien mit den wichtigen Städten Philippi und Thessalonich, und Griechenland mit der berühmten Stadt Athen ( Apostelgesch. 17.) ihnen unterworfen. Dreizehn Jahre später fiel ihnen auch die spanische Halbinsel vollends ganz als Beute zu. Im Jahre 63 vor Chr. sehen wir die Reiche Vorderasiens grösstenteils zu ihren Füssen, und das Reich der Juden in Zinspflicht gegen sie (Matth. 22, 17 ), nachdem die Juden schon ein Jahrhundert zuvor zur Zeit der Makkabäer (161 vor Chr.) ein Bündniss mit den Römern einge- gangen hatten (l Makk. 8.). — Unter ihrem Feldherrn Julius Cäsar, der einmal einen Kriegsbericht aus Asien an den Senat (Rath der Aeltesten) nach Rom schickte, bestehend nur aus den Worten: «Ich kam, sah, siegte!» — streckten die Römer ihre nimmersatten Hände auch nach Norden hin aus, unter- warfen sich Gallien (Frankreich), Belgien, und trafen auch mit einem Stamm unserer Vorfahren zusammen; ja auch nach England fand Cäsar den Weg. Im Jahr 31 vor Chr. fällt Egypten ihnen in die Hände ; unter dem ersten römi- schen Kaiser Augustus (Luc. 2, 1.) wurden auch die Länder zwischen den Alpen und der Donau unter römische Herrschaft gebracht, das ganze west- liche Deutschland unterworfen und von einem römischen Statthalter oder Landpfleger regiert. Auch unser Schwabenland hat noch viele Spuren von der Herrschaft dieses gewaltigen Volkes aufzuweisen. Namentlich wurden bei Rottweil, Rottenburg, Köngen, Cannstatt und andern Orten Ueberreste römi- scher Bauwerke, römische Münzen, Geschirre, Mafien, Zieraten, Götterbil- der aus Stein und Erz, Altäre und Grabsteine mit Inschriften ausgegraben und aufgefunden; auch erkennt man in manchen Gegenden Württembergs noch römische Verschanzungen und Strassen. Unter dem ersten Kaiser der Römer, Augustus, kann das Gebäude des römischen Weltreiches als vollendet betrachtet werden. Es erstreckte sich vom atlantischen Meere bis zum Euphrat (Phrat); vom Rhein, der Weser, der Donau und dem schwarzen Meer bis an die Wüsten Arabiens und Afrikas. In ungefähr 700 Jahren hatten sie ihre Bestimmung erfüllt, die Völker zer- malmt und zerbrochen (Dan. 2, 40), mit ihren eisernen Zähnen (Dan. 7, 7.) um sich gefressen und das Uebrige mit den Füssen zertreten. Sie hatten fast das ganze Gebiet inne, das die früheren grossen Weltgebieter, ein Nebukad- nezar, Cyrus, Alexander, beherrschten; aber ihr Reich war nach Abend hin um Vieles erweitert, da es noch die wichtigsten Theile von Europa und Afrika befasste. Die Römer hatten die andern Völker ihrer Selbständigkeit beraubt und ihnen dafür gebracht die männliche römische Sprache, das wohl durchdachte römische Recht, die strenge römische Kriegszucht, die unverwüstlichen römischen Heerstrassen und Wasserleitungen u s. w. Aber ihre Weltmacht musste nach Gottes Rath noch einem höheren Zwecke dienen. Als diese Macht der Römer unter Augustus (vom Jahr 31 vor bis 14 nach Ohr.) am höchsten gekommen war, da wurde in dem von ihnen gleichfalls niederge- tretenen Judenlande der Hehl geboren (1 Mos. 49, 10.), dem die \ ölker anhangen sollten in freiwi ligem Gehorsam, und da durch die Römer die
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