Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Deutsches Lesebuch für die oberen Abtheilungen ein- und mehrklassiger Elementarschulen in der Stadt und auf dem Lande - S. 199

1853 - Frankfurt : Trowitzsch
199 Hälfte des Jahres ginge für ihn die Sonne nicht auf, und in der zweiten nicht unter. Aber unter den Polen wohnen, so viel wir wissen, keine Menschen; auch ist noch kein Schiff, so oft man es auch versucht hat, bis zu den Polen hindurch gedrungen. Die kühnen Seefahrer, die das Meer in den Gegenden um den Nordpol untersucht haben, sind meist zwischen ungeheure Eisberge gerathen, und haben von Glükk zu sagen gehabt/ wenn sie wohlbehalten wieder in ihre Hcimath gekommen sind. Das muß doch ein klägliches Leben sein, wenn man Wochen u, d Monate lang die Sonne nicht sieht, sondern so lange Zeit in finsterer Nacht sitzen muß. Ohne Zweifel wäre das für uns ein trauriges Leben; aber die Gewohnheit macht Vieles erträglich. Einigen Ersatz für das Sonnenlicht gewährt den Bewohnern jener nördlichen Gegenden die Dämmerung, welche der langen Nacht voraufgeht und nachfolgt; außerdem aber zeigt sich in jenen nördlichen Gegenden häufiger, als bei uns, das prächtige Nordlicht, das den ganzen Himmel mit seinen wunderbaren Strahlen erleuchtet, und man kann dort auch ohne das Sonnenlicht schon so viel sehen, als die Nothdnrft gerade erfordert. Das Uebelfte ist nur, daß die Natur dort gleichsam erstorben ist; kein schattiger Vanni, der Früchte brächte, kein üppiges Gras, an dem die Thiere sich rrquikken könnten, kein Kornfeld mit üppigem Getreide; höchstens Rennthiere, mit deren Fellen sich die Menschen bekleiden, und von deren Milch und Fleisch sie sich nähren; in mancher Gegend auch wohl Bären, deren Fleisch zur Speise dient; oder Fische, die man als Wintervorrath trokknet und aufbewahrt. Da ist cs bei uns doch besser, und überhaupt lebt man am besten und sichersten in den beiden gemäßigten Erdstrichen, d. i. in den Ländern zwischen den Wendekreisen und den Polarkreisen. In den beiden kalten Erdstrichen, d. h. rund um die Pole herum bis an die Polarkreise, hcrrsckt grimmige Kälte, und die Natur erstarrt. In der heißen Zone, d. h. in dem Erdstriche zwischen den Wendekreisen, ist die Hitze allzulästig, und wenn auch die Natur dort vielerlei Schönes erzeugt, das unsern Gegenden abgeht, so wimmelt's doch auch von schädlichen Insekten und lästigem Gewürme und allerhand Thiere», mit denen der Mensch nicht gern verkehren mag. Aber das ist ein Trost für und Alle; Die Erde ist überall des Herrn'! Die Eintheilung der Erde nach Graden. Um jeden Ort auf der Erde genau bestimmen zu können, denkt man stch gewisse Kreise um dieselbe, und theilt diese, wie jeden Kreis, in 300 Grade. Man unterscheidet aber Grade der Länge und Grade der Breite. Die Grade der Breite bestehen aus größeren und kleineren Kreisen, die gleichlaufend mit dem Aequator um die Erde gedacht werden. Diese Kreise sind 15 Meilen von einander entfernt. Der Aequator wird gerechnet Nullgrad; nördlich von ihm ist der erste Grad nördlicher Breite, und südlich von ihm ist der erste Grad südlicher Bre,ite. Die 14 *
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer